Nach einem neuen Vorschlag der Regierung sollen Schweden bald richtig aufs Gaspedal treten dürfen. Auf einigen Strecken soll die generelle Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h auf ganze 120 km/h erhöht werden (E).
Nach einem neuen Vorschlag der Regierung sollen Schweden bald richtig aufs Gaspedal treten dürfen. Auf einigen Strecken soll die generelle Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h auf ganze 120 km/h erhöht werden (E).
Ich war über Neujahr fünf Tage in Deutschland, um Freunde und Familie zu besuchen. Ein paar Dinge fallen einem doch ins Auge, wenn man länger nicht dort war. All das ist natürlich regional (Aschaffenburg und Umgebung) und subjektiv.
Diese Konstruktion ist vielleicht etwas übertrieben, aber Fahrradreifen mit Spikes sind in Fahrradstädten wie Uppsala keine Seltenheit. Wir sind hier nämlich nicht nördlich genug, dass der Schnee nicht ab und zu antaut. Dann wird die feste und nicht rutschige Schneeschicht auf den Fahrradwegen mit Reifenspuren durchfurcht und nachdem das alles sich in Eis verwandelt hat, ist Radfahren weniger angenehm.
Vielleicht raffe ich mich dieses Jahr ja einmal auf und lege mir Winterreifen fürs Fahrrad zu.
Rondell bezeichnet im Schwedischen einen Kreisverkehr und ein hund ist, nun ja, ein Hund eben. Gibt es in Schweden Hunde im Kreisverkehr? Ja, in der Tat, aber der Reihe nach.
Alles fing damit an, dass die Künstlerin Stina Opitz im Auftrag der Stadt Linköping eine Skulptur in der Mitte eines dortigen Verkehrskreisels aufstellte. Ein Teil dieser Skulptur war ein Hund aus Beton. Der fand leider nicht das Wohlwollen aller Bürger und wurde im Frühherbst Opfer von Vandalismus, wobei er seinen Kopf einbüßte. Der Hund wurde abgebaut und die Künstlerin erhielt den Auftrag, eine stabilere Version aus Metall herzustellen.
In der Zwischenzeit jedoch bastelte jemand aus Sperrholz einen Hund, malte ihn bunt an und stellte ihn auf die verwaiste Stelle, angeblich als Protest dagegen, dass Künstler teuer für etwas bezahlt werden, das offensichtlich jeder kann. Die Lokalpresse berichtete und Nachahmer fanden sich schnell. Deshalb tauchten Hunde in verschiedensten Variationen, Farben oder Gruppen bald nicht nur in den Kreiseln von Linköping auf, sondern in ganz Östergötland.
Zu Anfang argumentierte man noch, dass die Hunde die Sicht im Kreisverkehr behindern und vom Verkehrsgeschehen ablenken würden, und sammelte viele der Hunde ein. Doch die überwiegend positiven Reaktionen der Menschen auf die Laienkunstwerke haben sicherlich dazu beigetragen, dass sie mittlerweile stehengelassen werden und auch schwedenweit erlaubt (S) sind.
Und ihre Verbreitung wächst weiterhin rapide, wozu die landesweite Presse (S,E) sicherlich viel beiträgt. Rondellhunde gibt es inzwischen von Malmö bis in den hohen Norden und natürlich im Internet (S). Auch hier in Uppsala vermehren (S) sie sich seit wenigen Wochen.
Parallel zur Wahl im September wurde in und um Stockholm auch über die City-Maut abgestimmt, deren Testbetrieb schon vor der Wahl zu Ende ging. Das Ergebnis war zweideutig.
Die Diskussion ist mittlerweile fortgeschritten und es scheint, als ob die Maut schon im ersten Halbjahr 2007 wieder eingeführt werden soll (S, D). Welches Gebiet dann betroffen sein wird, ist noch unklar und wird sich wohl vom Testbetrieb unterscheiden. Der wirkliche Knackpunkt ist jedoch, wofür das eingenommene Geld dieser Steuer verwendet werden soll. Obwohl das Projekt nämlich als umweltfreundlich dargestellt wird, sollen die Einnahmen nicht dem Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel, sondern ausschließlich dem Straßenbau zugute kommen, unter anderem auch einer Umgehungsstraße um Stockholm.
Das ist widersinnig, finde ich, denn auf diese Weise fördert man genau die Art des Transports, die man mit der Maut angeblich verringern möchte.
Verkehrsminister Andreas Carlgren schlägt außerdem vor, das Stockholmer Modell auf Malmö und andere Städte ausweiten (S).
Ich vermute, dass auch ein paar der neuen Austauschstudenten hier in
Uppsala mitlesen. Ein Tipp für diejenigen, die den Winter über Rad
fahren wollen:
Weil es die letzten Tage viel geregnet hat, stehen viele Pfützen auf
den Radwegen. Merkt euch auf euren täglichen Wegen, wo genau. Denn genau
dort werden sich verstärkt spiegelglatte Eisschichten bilden, die man
unter Schnee auch nicht unbedingt sieht. Dann helfen auch Fahrradreifen
mit Spikes nur bedingt.
Manchmal zahlt sich die automatisch aktualisierte Suche nach allem Schwedischen in Blogs doch aus und jetzt ist es spät genug, so etwas zu schreiben: Eine englische Autoversicherung befragt seine Kunden nach fahrzeugbezogenen Sexgewohnheiten und ermittelt nebenbei das beliebteste Fahrzeug dafür. Der Gewinner ist ein Volvo (E) und verweist zwei deutsche Kleinbusse auf die Plätze.
Anscheinend haben sich in letzter Zeit – sowohl hier in Uppsala, als auch in Stockholm – die Fälle gehäuft, in denen Busfahrer um des mitgeführten Bargeldes willen ausgeraubt wurden. Die Gewerkschaften machen Druck auf die Verkehrsbetriebe und so wurde heute für die Busse in Uppsala ein sofortiger Bargeldstopp beschlossen (S).
Außer ortsfremden bezahlt normalerweise keiner bar beim Fahrer, denn es gibt berührungsfreie und anonyme Karten, die man einfach an einen Kasten am Eingang hält und vielerorts aufladen kann. Mit dieser Karte kostet die Fahrt nur wenig mehr als die Hälfte des Barpreises.
Trotz der neuen Regel will man niemanden am Straßenrand stehen lassen und greift zur einzigen Alternative: Leute, die mit Bargeld bezahlen wollen, fahren kostenlos!
Ich fahre zwar normalerweise mit dem Rad, werde das aber bei Gelegenheit ausprobieren. ;-)
Nachtrag: Schon wieder vorbei (S), das ganze.
Die Flugsteuer, die die alte Regierung im Herbst einführen wollte und die die Billigfluglinie Ryanair als Grund für Streckenkürzungen anführte, wird nicht eingeführt werden. Darüber waren sich die Allianzparteien schon vor ihrem Wahlsieg einig und haben das jetzt bestätigt (E).
Ich bezweifle ja, dass Ryanair die beschlossenen Streckenkürzungen jetzt rückgängig macht, was zu meiner damaligen Vermutung passt, dass der Zusammenhang zur Flugsteuer nur ein willkommener Vorwand war.
Während die endgültige Auszählung (S) der Wahl am Sonntag noch andauert, scheint sich die Maut in Stockholm (wörtlich trängselskatt, Ballungssteuer) als erste Probe für die Wahlsieger herauszustellen. Wie bereits erwähnt haben die Leute aus Stockholm selbst zwar knapp für die Wiedereinführung der Maut gestimmt, die bis vor kurzem testweise eingeführt war und mit nummernschildlesenden Kameras an den Ein- und Ausfahrtstraßen der Innenstadt arbeitet.
Allerdings durften auch einige der angrenzenden Kommunen mit abstimmen und dort fiel das Votum negativ aus. Nimmt man alle Stimmen ungewichtet zusammen, landet man bei einer Ablehnung und es ist deshalb bei weitem nicht so sicher, dass die Maut wirklich kommt, wie die Tagesschau behauptet.
Die neue Chefin des Stadtrates – Bürgermeister gibt es nicht – von Stockholm, Kristina Axén Olin von den Moderaten, hat versprochen, dass sie dem Votum der Stockholmer folgen wird. Einige der neuen Regierungsparteien wollen (S) dagegen dem Gesamtergebnis Rechnung tragen. Es ist also nicht so einfach (S) und in der schwedischen Konsenskultur wird wahrscheinlich am Ende ein Kompromiss herauskommen.
Ganz nebenbei: Diejenigen, die Schwedisch können und die der Blick einer in Berlin lebenden Schwedin auf die vorgestrigen Wahlen dort und in Mecklenburg-Vorpommern interessiert, gehen bitte hier entlang.