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Mit dem Zug nach Deutschland

Ich spiele mit dem Gedanken, bald einmal wieder nach Deutschland zu reisen, um Familie und Freunde rund um Aschaffenburg und in Berlin zu besuchen. Ich würde gerne mit dem Zug reisen und vielleicht auch endlich einmal in Kopenhagen Halt machen. Ich bin aber überhaupt nicht auf dem Laufenden, was Verbindungen und Tickets über Landesgrenzen und innerhalb Deutschlands angeht.

Deshalb die Frage an die werten Leser: Hat jemand schon Erfahrungen damit? Gute oder schlechte? Lohnen sich für die Hin- und Rückreise schon Interrail- oder ScanRail-Tickets? Gibt es einen Nachtzug für einen Großteil der Strecke? Muss man sich seine Verbindung selbst zusammensuchen, oder kann man im Netz (oder in Reisebüros?) die komplette Reise buchen?

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Wort der Woche: TiM-kort

TiM ist die Abkürzung für Trafik i Mälardalen, zu Deutsch “Verkehr im Tal des Mälaren”. Dabei handelt es sich um eine der kleinen Annehmlichkeiten des Alltags, die ich in Schweden häufig besser finde als in Deutschland, auch wenn ich nicht weiß, was sich in der alten Heimat diesbezüglich in den letzten Jahren getan hat.

Die TiM-Karte ist eine auf kurze Entfernung berührungslos auslesbare Karte, die es seit zehn Jahren gibt und mit der man Busse und Züge von Uppsala über Stockholm bis Örebro und Norrköping bezahlen kann. Das klingt wenig spannend, ist aber so geschickt gelöst, dass es das Leben tatsächlich einfacher macht, gerade für tägliche und Gelegenheitspendler wie mich.

Man lädt die Karte an einem Automaten auf, entweder mit einem monatlichen Betrag oder wie ich mit einer “Börse” in beliebiger Höhe, von der dann zeitlich unbegrenzt immer der aktuelle (zeitlich variierende) Preis der Fahrkarte abgebucht wird, wenn man sie im Vorbeigehen an einen der kleinen Kästen am Bahnsteig hält. Man kann nämlich seine übliche Strecke auf der Karte markieren, so dass sich die Interaktion auf ein Minimum beschränkt. Das reduziert den Aufwand, seine Fahrkarte zu lösen, darauf, kurz einen Schritt langsamer zu gehen – ein unschätzbarer Vorteil, wenn man zeitlich knapp zum Bahnhof kommt.

Zusätzlich kann man von der Börse auch andere Stecken recht einfach am Automaten lösen, ohne seine Kreditkarte zücken zu müssen. Die TiM-Karte ist unpersönlich, man kann sie also ver- oder ausleihen und es werden keine unnötigen personalisierten Daten gesammelt. Die Kontrolle des Schaffners im Zug besteht dann darin, dass dieser die Karte kurz an sein Lesegerät hält, um zu prüfen, ob man auch wirklich hat abbuchen lassen. Oft winken sie jedoch ab und verlassen sich darauf, dass man aus Gewohnheit seine Karte am Bahnsteig kurz entwertet hat.

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SAS in Schwierigkeiten

Die schwedische Fluggesellschaft SAS macht zur Zeit Negativschlagzeilen. Nach zwei Bruchlandungen im September mit dem kleinen Flugzeugtyp Dash 8Q-400 vom kanadischen Flugzeugbauer Bombardier, kam am Samstag noch eine weitere dazu, wieder mit dem gleichen Flugzeugtyp und wieder in Verbindung mit dem Fahrwerk, auch wenn es ein neues Problem zu sein scheint. Zu Schaden kam glücklicherweise wiederum niemand.

SAS hat den Flugzeugtyp komplett aus dem Verkehr genommen und in den letzten Tagen deswegen nicht wenige Flüge streichen müssen. Die Kritik richtet sich jedoch vor allem gegen SAS selbst, nicht den Hersteller des Flugzeugs, schließlich haben andere Fluggesellschaften kein Problem mit diesem Flugzeugtyp. Zusätzlich stehen noch Streiks an und man befürchtet einen erheblichen Vertrauensverlust der Kunden, wenn SAS seiner Aufgabe, Leute zuverlässig zu befördern, nur unzureichend nachkommen kann.

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Dagen H

Seit genau vierzig Jahren fährt man in Schweden rechts, obwohl in einer Volksabstimmung mit überwältigender Mehrheit gegen die Änderung gestimmt worden war. (via)

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Amazon

Es ist eine Generationenfrage, woran man zuerst denkt, wenn man “Amazon” hört. Für mich ist das selbstverständlich ein Internetversandhaus, kein Auto. Schweden denken wohl zuallererst an die Kriegerfrau, die hier ohne “e” am Ende geschrieben wird. (via)

[YouTube-Link](http://youtube.com/watch?v=hqtsnlJeZu8)
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Füße und Räder

Wenn man ein Fahrrad sein halbes Leben lang gehabt hat, wächst es einem ein wenig ans Herz. Da macht es nichts, dass es aus dem Baumarkt war und dass ich mich schon so oft damit herumgeärgert habe. Ich hatte es schließlich schon zwei Mal nach Schweden importiert und außer dem Rahmen alles schon einmal ausgetauscht, meist selbst und damals in Heidelberg mit Hilfe der URRmEL. Grob geschätzt bin ich alleine in meiner Zeit in Schweden 10.000 Kilometer damit gefahren und es sah immer so schmutzig und zusammengestückelt aus, dass es mir nie jemand stahl.

In letzter Zeit kam mir jedoch immer häufiger der Gedanke, ein neues zu kaufen. Es standen wieder einmal lange aufgeschobene Reparaturen an und das eingerostete Gelenk der Lenkstange – man bekam starke Arme in Kurven – hielt ich für den letzten Sargnagel, der sich immer tiefer einschlug.

Und als ich dann gestern Nacht aus einem Vorort ganz am anderen Ende der Stadt für gut anderthalb Stunden nach Hause laufen musste, weil ich wieder einmal einen Platten hatte, reichte es. Vorhin habe ich mir ein neues Fahrrad gekauft.

Die schwedische Traditionsmarke Skeppshult war mir schon länger aufgefallen. Dass das hochwertige Räder sind, sieht man ihnen an, wirkt sich aber natürlich auch auf den Preis aus. Das, das ich wollte^1^, ein klassisches Herrenrad mit schmalem Stahlrahmen, 8-Gang Nabenschaltung, Trommelbremse auch vorne und Nabendynamo, kostete dann auch gleich 7000 Kronen (750 Euro) neu. Von der Ausstattung her ähnliche Räder anderer Marken bekommt man für knapp 5000 – kein kleiner Unterschied.

Als mir der Händler dann aber das Exemplar von Skeppshult, auf dem sie Leute probefahren ließen, für 5500 Kronen anbot und ich ihn noch auf 5000 herunterhandelte, wurde es doch dieses. Jetzt muss ich nur noch meinen Ledersattel vom alten ummontieren. Ich hoffe ja sehr, dass das neue auch wieder 15 Jahre hält und mir hier in der Stadt des Fahrradklaus nicht abhanden kommt.

^1^Wer es genau wissen will: auf der Homepage auf “Modellprogramm” “herr” klicken, dann auf das “Elit” oben rechts und dann in der Reihe unten auf das dritte. Dass es auf der Homepage auch technische Anleitungen für Reparaturen gibt, machte mir Skeppshult neulich noch sympatischer.

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