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Das Wetter

Der Sommer war ein wechselhafter dieses Jahr. Es gab ungewöhnlich früh, im Mai, ein paar sonnige Tage über 25 Grad. Seitdem war es sehr durchwachsen mit viel Regen im Süden, nur wenigen Sonnentagen und meist nur knapp über 20 Grad. Das hat zu Rekordverkäufen von Gummistiefeln und Antidepressiva geführt. In Norrland soll es besser gewesen sein und im Gegenzug so trocken, dass es dieses Jahr kaum Hjortron gibt. Dafür umso mehr Heidelbeeren.

Mit Betrüben habe ich gestern die ersten Brauntöne an einem Baum gesehen. Auf ein paar mehr Sommertage darf man wohl trotzdem noch hoffen. Heute zum Beispiel, pünktlich zum ersten Arbeitstag vieler Schweden, ist keine Wolke am Himmel zu sehen und es sollen 28 Grad hier in Uppsala werden. Morgen ebenso.

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Status der Ostsee

Dass es der Ostsee nicht gut geht, ist keine Neuigkeit. Vor allem überflüssiger Dünger aus der Landwirtschaft hat in den letzten Jahren häufig zu kräftigen Algenblüten geführt. Die braune Suppe ist in der Tat kein erfreulicher Anblick. Paradox für Urlauber ist es außerdem, dass langanhaltendes Badewetter auch für die Algen günstig ist.

Und weil der Sommer bisher recht verregnet war, ist dieses Problem heuer nicht so groß. Wie schmutzig die Ostsee genau ist und inwiefern Maßnahmen für die Verringerung der Verschmutzung greifen, scheint aber relativ unbekannt zu sein. Heute kam zum Beispiel die Meldung, dass die Messungen der Landwirtschaftsuni in Uppsala ziemlich ungenau seien.

Ich wollte manchmal, ich könnte eine Ungenauigkeit von zwanzig Prozent in meinen astronomischen Daten für “schlecht” halten.

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Mörderschnecken

Es scheint, dass meine Anstengungen, Schnecken am Leben zu lassen, nicht von allen mitgetragen werden. Wegen des nassen Sommers hat sich in Schweden nämlich die aus Spanien eingeschleppte Mörderschnecke rapide vermehrt und stellt eine Plage für Gartenbesitzer und Landwirte dar.

Den widersprüchlich anmutenden Namen haben die “Mörderschnecken” daher, dass sie auf andere Weichtiere und auch Artgenossen Jagd machen. Außer Enten und angeblich auch Wacholderdrosseln haben die Tiere in Schweden keine natürlichen Feinde. Vielleicht erklärt das ja, dass man die Drosseln dieses Jahr sehr häufig sieht – nicht selten bis zu zwanzig Stück auf den nicht allzu großen Wiesen in meiner Wohngegend.

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Weinbergschnecken

Wenn es, wie zur Zeit, viel regnet und die Wege nass sind, wagen sich unzählige Weinbergschnecken aus ihren Verstecken. Auf den Radwegen außerhalb des Zentrums von Uppsala, die ich täglich benutze, ist dann Slalom angesagt, um sie nicht zu überfahren. Das gelingt angesichts der hohen Anzahl nicht immer und ich bin meinem MP3-Player dankbar, dass er mir das knackende Geräusch der Schneckenhäuser erspart. Ich gehe davon aus, dass auch die anderen Radler versuchen, die Tierchen zu verschonen; trotzdem ist der Weg mit Leichen gepflastert.

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Roskilde unter Wasser

Unter den rund 100.000 Besuchern des größten europäischen Rockfestival im dänischen Roskilde sind auch zahlreiche Schweden. Ebenso wie in Südskandinavien hat es in Dänemark aber zuletzt auch so heftig geregnet, dass das Festival buchstäblich in Wasser zu fallen scheint. Obwohl man schon oft von unfreiwilligen “Schlammschlachten” beim Roskilde-Festival gehört hat, scheint es heuer so schlimm wie nie zu sein.

Tagesschau.de schreibt:

Mehrere tausend Besucher flüchteten in der Nacht zum Freitag vor Überschwemmungen. [...] Fans liefen Gefahr, wenn sie betrunken seien, in einem Feld nahe des Festivals zu ertrinken. Festival-Flüchtlinge berichteten im Rundfunk aus dem zum “Notaufnahmelager” umfunktionierten Kopenhagener Hauptbahnhof, dass sie praktisch “in einem See” gezeltet und seit Tagen keine trockene Kleidung mehr am Leib gehabt hätten. Allein am Donnerstag war so viel Regen auf die Fans niedergegangen wie beim bisher feuchtesten Festival 1971 an allen vier Tagen zusammen.

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Wochenrückblick

Eine kleine Auswahl an Nachrichten der letzten Woche.

  • Über den Fehmarnbelt wird eine Brücke gebaut. Die 18 km zwischen dem deutschen Puttgarden und dem dänischen Rødby hat man auf der Vogelfluglinie bisher per Fähre zurückgegelgt. Wenn ich mich nicht irre, wird die bis 2018 geplante Brücke damit länger als die über den Öresund.
  • Die schwedischen Christdemokraten hatten Parteitag und es zeigte sich, dass selbst dort die Abtreibungsgegner, die in letzter Zeit sehr laut waren, in der Minderheit sind und in der Partei keine Unterstützung für eine Verschärfung der recht liberalen schwedischen Abtreibungsgesetze finden.
  • Es werden neue Untersuchungen gegen Außenminister Carl Bildt und seine wirtschaftlichen Interessen angestrebt.
  • Starker Regen in Mittel- und Südschweden hat für die üblichen Probleme gesorgt, aber wirklich dramatisch war es wohl nicht.
  • Malmö darf die geplanten 58 Überwachungskameras in der Innenstadt nicht aufstellen. Ein Gericht entschied, dass der Eingriff in die persönliche Integrität der Bürger schwerer wiegt als die Verbrechensprävention. Eine erfreuliche Entscheidung, wie man sie eher selten hört.
  • Was tut eine Regierung, wenn – wegen der eigenen Reformen, die die Beiträge für die Arbeitslosenversicherung erhöht und die Auszahlungen gesenkt haben – plötzlich weniger Leute Mitglied der A-Kassen sind? Man schlägt vor, die Mitgliedschaft zur Pflicht zu machen, anstatt die eigene Politik zu überdenken.

  • Hier in Uppsala ist gerade die schwedische Radfahrmeisterschaft. Durch Zufall bin ich vorhin einen Teil der Strecke geradelt, aber keiner der Wartenden feuerte mich an.

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Sommar

Es wird Zeit, zu erwähnen, dass die Zeit der hellen Nächte in Schweden angebrochen ist. Wenn man nicht gerade in Schonen lebt, ist der Unterschied merklich. Die Sonne geht hier auf dem 60. Breitengrad zwar noch ein paar Stunden unter, aber dunkel wird es nicht mehr. Wenn dann noch – wie jetzt – nach einer Woche mit kaltem und regnerischem Wetter die Sonne vom wolkenfreien Himmel scheint und sommerliche 22 Grad bringt, dann weiß man, worauf man die letzten acht Monate gewartet hat.

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Regn

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Schlechte Wetterprognose erklärt

Neulich habe ich mich über die schlechte Wettervorhersagen des schwedischen Wetterdienstes SMHI beklagt und ich bin bei weitem nicht der einzige, dem das auffällt. Man spottet sogar, dass die BBC das schwedische Wetter besser vorhersagen könne als SMHI.

Es gibt aber eine halbwegs plausible Erklärung dafür. Die Wettermaske des SMHI liefert eigene Vorhersagen für jeden kleineren Ort und wegen der großen Anzahl können diese – im Gegensatz zur übergreifenden und den in Zeitungen abgedrucken Prognosen – nicht von Meteorologen kontrolliert und gegebenenfalls angepasst werden. So soll es vorgekommen sein, dass SMHI einer Stadt zehn Grad wärmeres Wetter versprach als der direkt angrenzenden Nachbarstadt.

Ich verstehe zwar nur rudimentär, wie Wettermodelle zusammenhängen, aber es erscheint mir seltsam, dass die Berechnungen auf kleinen räumlichen Skalen so unabhängig von der großräumigen Wetterlage sein sollen, dass sich diese Abweichungen ergeben. Aber Wettervorhersage ist schwer, gerade die räumliche Auflösung. Wenn man diese nicht hinbekommt, wäre es zwar vielleicht besser, die Vorhersage nicht Ort für Ort anzubieten. SMHI will aber immerhin bald zusätzlich anzeigen, wie sicher eine bestimmte Vorhersage ist.

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Wettervorhersage

Es kann sein, dass mein Bild aus der Jugend verklärt ist, aber ich meine, dass man sich auf die deutsche Wettervorhersage im Großen und Ganzen verlassen konnte. Ich finde, dass die schwedische öfter daneben liegt.

Die offizielle Prognose kommt von Sveriges meteorologiska och hydrologiska institut (SMHI), dem schwedischen Pendant zum Deutschen Wetterdienst (DWD). Die Suchmaske des SMHI, in der man seine Stadt eingeben kann, wird von vielen anderen Seiten eingesetzt.

Gestern lagen sie wieder einmal ziemlich daneben. Für Uppsala war Bewölkung vorhergesagt, vormittags sogar wechselnde Bewölkung. Schon während ich zur Arbeit radelte, fielen allerdings die ersten Regentropfen. Um die Mittagszeit regnete es mehr. Für den Abend war immer noch kein Niederschlag angekündigt. Meinen Heimweg durfte ich trotzdem durchnässt im strömenden Regen verbringen und als ich mich wunderte, warum die Tropfen zusätzlich zur Kälte auch noch besonders hart auf meine Hände am Fahrradlenker schlugen, stellte ich fest, dass es hagelte.

Ich kam gerade noch heim, bevor das Gewitter endgültig losbrach, die Hagelkörner immer größer wurden und alles mit einer zentimeterhohen Schicht eindeckten. Das Internet fiel aus. Es regnete den ganzen Abend heftigst weiter und sogar heute liegt der Hagel noch auf Wiesen und am Straßenrand.

Bewölkt. Pah!

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