Bei den Karten von Google kann man sehr schön sehen, wie weit nach Norden sich der Frühling schon vorgearbeitet hat. Gerade ist er in Gottsunda, einem der südlichen Stadtteile Uppsalas, angekommen.
Bei den Karten von Google kann man sehr schön sehen, wie weit nach Norden sich der Frühling schon vorgearbeitet hat. Gerade ist er in Gottsunda, einem der südlichen Stadtteile Uppsalas, angekommen.
Meine knapp zwei Wochen auf den Kanaren (Arbeit, kein Urlaub) sind vorbei und ich bin wieder zu Hause in Uppsala. Ein wenig verquer kommt es mir schon vor, dort vor Afrikas Westküste Schnee, Eis und Regenwetter erlebt zu haben und jetzt nach Schweden zu Sonne und 16 Grad zurückzukommen.
Ich habe eben sogar die ersten Krokusse erspäht. Jetzt fehlt nur noch, dass die Straßenreinigung endlich den Splitt vom Winter von den Wegen entfernt, dass das Gras grün anstatt braun wird und dass die Bäume aufhören, sich tot zu stellen. Dann ist Frühling.
Ab heute bekommen Schweden für ein halbes Jahr mehr Licht ab als der Großteil der Weltbevölkerung. Ich hoffe, dass nächste Woche, wenn ich wieder in Uppsala bin, endlich der Frühling Fahrt aufnimmt. Vor drei Tagen hat es angeblich noch einmal geschneit.
Sobald es ein paar Tage nacheinander über Null Grad hat, reden Schweden vom Frühling. Das ist Wunschdenken. Bis sich das erste frische Grün hier in Uppsala zeigt, vergehen noch einmal vier Wochen und bis die Bäume ausschlagen sechs. Der März ist grau, nass und trist. Alles wartet auf den Frühling, aber der lässt auf sich warten. Gäbe es ein schwedisches Satiremagazin würde es einen solchen Text nicht über den Februar, sondern den März schreiben. Der lange Winter ist nicht so schwer durchzustehen wie viele sagen. Es ist die Zeit gerade jetzt, in der er zwar schon fast aufgegeben hat, aber seinem Nachfolger noch einen schweren Start bereitet, die ich für die “schlechteste” Zeit des Jahres halte.
Zum Glück fliege ich am Mittwoch auf die Kanaren.
Durch 20 Zentimeter Neuschnee und während es noch weiterschneit nach Hause zu radeln, ist zwar anstrengend, aber trotzdem sehr nett. Wenn es dann noch “warm” genug ist, dass der Schnee, ohne klebrig zu sein, einen gewissen Zusammenhalt hat, dann braucht man auch nicht vorsichtig zu fahren, weil einem das Rad dann auch auf darunterliegendem unebenem Eis nicht weit ausbricht. Der Schnee bremst die Seitwärtsbewegung. Und selbst wenn man stürzen würde: Schnell war man eh nicht, man fällt weich und eingeschneit ist man sowieso schon.
Ich hatte schon die falsche Hoffnung, man käme dieses Jahr um den Winter herum. Schließlich hatten wir in Uppsala seit dem zweitägigen Schneesturm Anfang November fast durchgängig Plusgrade. Gestern wurde es aber kalt und vorhin hat es ordentlich zu schneien angefangen. Das soll bis Montag morgen durchgängig so weitergehen – danach sind Sonne und Tageshöchstwerte um -15 Grad angesagt. Auch nett, für kurze Zeit.
Gestern war einmal mehr Sturm in Schweden. Wieder hat es der Südwesten am schlimmsten abbekommen. 230.000 Haushalte ohne Strom (S), 40.000 ohne Telefon, Zugverkehr lahmgelegt, einige Tote.
A red sun rises – blood has been spilt this night.
(Sonnenaufgang heute morgen)
Letzter Link oben nachträglich eingefügt, danke Piet.
Die zunehmende Erwärmung der Erde hat sich innerhalb des letzten Jahres verstärkt als “erwiesen” etabliert, auch in der Politik. Das übliche Bild ist, dass die Politik, allen voran in den USA, versucht oder versucht hat, Ergebnisse, die auf die Gefahren der globalen Erwärmung hinweisen, zu unterdrücken, weil dies bedeuten würde, dass die Wirtschaft nicht so weitermachen kann wie bisher.
Mittlerweile hat sich jedoch das einfache Szenario durchgesetzt, dass der Kohlendioxidausstoß der Industrieländer für die Erwärmung verantwortlich ist. Diese Aussage hat drei Aspekte.
In Deutschland war zwar neulich auch mal ein großer Stromausfall, aber hier kommt es mir vor, als seien nach jedem Windstoß tausende Haushalte ohne Strom. Heute Nacht wehte einmal wieder ein kräftigerer Wind und hunderttausend Haushalte waren vom Stromausfall betroffen (wir nicht) – am Nachmittag immer noch noch einige tausend (S). Ersteres entspricht über zwei Prozent der schwedischen Bevölkerung, wenn man von zwei Menschen pro Haushalt ausgeht.