Minus 40 Grad wurden heute Nacht im nördlichen Schweden gemessen und gestern bei knapp -20 in Stockholm vor die Tür zu gehen, war auch kein Spaß. Plötzlich kommen einem die heutigen -5 mollig warm vor…
Ich hoffe, ihr habt die Feiertage gut überstanden und seid gut ins neue Jahr gekommen. Hier ist es weiterhin dauerhaft kalt (um -10 Grad tagsüber) und die Eissaison ist eröffnet – ich war schon drei Mal auf dem See vor unserer Tür und habe meine Schlittschuhe ein paar Kilometer bewegt. Ein tolles Naturerlebnis, das einen die Nähe der Stadt vergessen lässt, vor allem in der Winterlandschaft, die Stockholm gerade bietet:
Zwei Dinge zur schwedischen Sprache will ich erwähnen, passend zur Jahreszeit. Zum einen ist da die Art, wie man die Grüße zu Weihnachten und Neujahr ausdrückt. Man sagt “Frohe Weihnachten” und “Frohes Neues” nämlich schon jeweils vor dem jeweiligen Feiertag, danach sagt man God fortsättning (Frohe Fortsetzung). Gott nytt år, wörtlich “frohes neues Jahr, ist also oft mit “Guten Rutsch” zu übersetzen. Die Übergänge sind jedoch fließend und es gibt sicherlich regionale Unterschiede.
Zum anderen ist da die Liste mit neuen Worten, die der schwedische Sprachrat jedes Jahr herausgibt und die Wörter enthält, die im vergangenen Jahr eine gewisse Akzeptanz im Schwedischen erfahren haben. Ein paar Beispiele:
Reik hat in seinem Blog eine Liste mit schwedischen Skigebieten zusammengestellt. Ich werde im Januar mit Freunden ein paar Tage in Dalarna (Orsa Grönklitt) in einer Hütte verbringen und die dortigen Pisten (vielleicht auch die Langlaufspuren) nutzen.
Dass in ganz Schweden zu Weihnachten Schnee liegt, kam zuletzt 1995 vor. Heuer liegen in der Hauptstadt gut 30 cm pulvriges Weiß und das Thermometer soll sich frühestens zum Wochenende wieder von unten der Null nähern. Ein Stimmungsbild:
Auch wenn man meinen könnte, dass Schweden gut auf Schnee vorbereitet sein sollte, gab es dieser Tage doch starke Verkehrsprobleme in und um Stockholm. Mein Eindruck ist auch, dass man das mit dem Räumen von Geh- und Radwegen in Uppsala viel besser raus hat als in Stockholm – ich kann das regelmäßig vergleichen.
Heute ist übrigens der kürzeste Tag des Jahres. Von jetzt an geht es wieder aufwärts.
Jul ist schwedisch für “Weihnachten” und post ist “Post”. Weihnachtspost wird, wenn man will, in Schweden gesondert behandelt. Man kann nämlich so genannte Julfrimärken (frimärke = Briefmarke) kaufen, die etwas billiger sind als das übliche Porto. Briefe mit diesen Marken wirft man dann in die eigens aufgestellten roten Weihnachtsbriefkästen und es wird garantiert, dass sie noch vor Heiligabend ankommen. Letzten Freitag war der Stichtag für die Julpost und die roten Briefkästen sind schon wieder abgebaut.
Frühere Worte der Woche mit Weihnachtsbezug: Dopparedan, Lucia-Katen, Julbock, Tjugondag Knut, Julrim, Julkalendern, Årets Julkapp.
Kalt ist es und es liegt Schnee. Wurde auch Zeit! Das Novemberwetter hielt sich bis vorgestern. Mit Schnee sind die dunkelsten Tage des Jahres eben dies nicht ganz so sehr. (Update: Erster Link jetzt richtig.)