Der Julbock i Gävle hat dieses Jahr keine brandfeste Imprägnierung, sondern wird stattdessen bewacht. Mal schauen wie lange er steht.
Der Julbock i Gävle hat dieses Jahr keine brandfeste Imprägnierung, sondern wird stattdessen bewacht. Mal schauen wie lange er steht.
Hier hat es in den letzten 36 Stunden gemächlich, aber fast durchgehend geschneit. Gut zwanzig Zentimeter schöner, trockener Schnee sind mittlerweile zusammengekommen. Ich höre, dass auch in Deutschland Wintereinbruch ist. Wie sieht es denn bei euch aus, liebe Leser?
Nachtrag 081124: Wie schon in den Kommentaren erwähnt, wurde das Wetter gestern in Uppland zu einem Schneesturm, der auch jetzt noch nicht ganz vorbei ist. Es ist keineswegs so, dass man in Schweden mit sowas keine Probleme hat, weil man “daran gewöhnt ist”. DN schreibt von Verkehrschaos auf den Straßen und am Flughafen Arlanda werden Flüge abgesagt oder sind stark verspätet.
Man könnte glauben es sei Januar. Seit ein paar Tagen hat es in Uppsala konstant Minusgrade und wenn die Vorhersage stimmt, wird das auch noch eine Weile so bleiben. Auf den Radwegen hat sich schon die typische unebene Eisschicht aus gefrorenem Schmelzwasser, Regen und Schnee gebildet, die das Radfahren zu einem Abenteuer macht. Wie jedes Jahr spiele ich mit dem Gedanken, mir Reifen mit Spikes zu holen, werde es traditionsgemäß wohl aber wieder bleiben lassen. Dies ist mein siebenter Winter in Schweden, wenn ich mich nicht verzählt habe. Im milden Winter letztes Jahr gab es nur wenige Tage mit völlig vereisten Radwegen und die waren im Januar. Wir haben November. Die meisten dürften sich mittlerweile mental auf die unpraktische Jahreszeit eingestellt haben. Alles dauert länger. Das bloße vor die Tür gehen, weil man mehr anziehen muss. Das Laufen, weil es glatt ist. Das Fahrradfahren. Mit Bussen und Zügen gibt es auch regelmäßig Probleme. An Winterreifen mit Spikes scheiden sich übrigens die Geister in Schweden. Also nicht bei Fahrrädern sondern Autos. Studien zeigen, dass Reifen ohne “dubbar” beim Großteil der Straßenzustände genauso gut sind und dass die Abnutzung der Metallnoppen erheblich zur Feinstaubbelastung und zum Lärm in Städten beiträgt. Nichtsdestotrotz hört man seit ein paar Wochen wieder das charakteristische Knistern auf den Straßen. Ebenfalls zurückgekehrt sind die ersten Weihnachtsbeleuchtungen und was sonst noch so dazu gehört. Erfreulicherweise fängt man in Schweden nicht schon im Oktober an, sondern erst kurz vor Dezember. Heute morgen hätte es mich beinahe hingelegt, weil ich einen langsameren Radfahrer überholen wollte und deswegen die schmale ausgefahrene Spur im Eis verlassen hatte. Ein, zwei, manchmal auch drei Stürze pro Winter gehören dazu, wenn man sich von ein wenig Eis nicht vom Radfahren abhalten lässt.
Das Bild ist zwar ein paar Wochen alt, aber heute morgen hätte man hier in Uppsala ähnliche machen können.
Eisformationen im Hågaån bei Uppsala vor zwei Jahren. Heuer sieht man so etwas nicht; seit Weihnachten hatten wir fast durchgehend um null Grad und gestern lag sogar ein Hauch Frühling in der Luft. Das ist natürlich trügerisch und es kann immer noch richtig kalt werden. Der Winter ist wie der Schurke in einem schlechten Film; egal wie oft man glaubt, er sei endlich tot, er steht immer noch einmal auf.
Im November hatten wir Schnee für ein paar Wochen. Seitdem nichts. Der ganze Dezember und Januar waren schneefrei bis auf wenige Tage, die jeweils gleich wieder von regnerischem Grau abgelöst wurden. Das ist einigermaßen ungewöhnlich, auch wenn Uppsala nicht für große Schneemengen bekannt ist. Letztes Jahr gab es zum Beispiel zwischen Neujahr und Anfang März kein Tauwetter, sondern geschlossene Schneedecke und Kälte.
Heute schneit es zwar und sind schon fast zehn Zentimeter zusammengekommen, aber laut Wetterbericht wird sich auch das nicht lange halten. Immerhin ließ mich das Schneegestöber heute morgen den Bus dem Fahrrad vorziehen. Dieser blieb dann prompt an einem Hügel hängen und es kam die wohl üblichste Winterstimmung unter Schweden auf: Winter ist lästig, unpraktisch und man will ihn loswerden.
Knapp zwei Wochen Abwesenheit rufen nach einem kleinen Nachrichtenüberblick: