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Schwedische Erfindungen

Auf meiner ständigen Suche nach Themen für Fiket kamen mir neulich auch Erfindungen in den Sinn als mir jemand erzählte, dass der “Engländer” (verstellbarer Schraubenschlüssel, schwedisch skiftnyckel) aus Schweden kommt.

Jetzt kam mir Josie bei diesem Thema jedoch zuvor. Auch gut.

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SAS wird doch nicht deutsch

Dagens Nyheter berichtet, dass die neulich hier erwähnten Übernahmeverhandlungen der nordischen Fluggesellschaft SAS durch Lufthansa geplatzt sind. DN beruft sich dabei auf die SZ, aber ich kann den entsprechenden Artikel gerade nicht online finden. Die Probleme bei der SAS-Tochter Spanair sollen der Grund dafür sein, dass Lufthansa nicht mehr interessiert ist.

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Wort der Woche: Miljonprogrammet

In den 50er und 60er Jahren herrschte in den schwedischen Städten akute Wohnungsnot und 1964 beschloss der Reichstag, dass im Zeitraum von zehn Jahren eine Million Wohnungen gebaut werden sollten. Es flossen also staatliche Beiträge, bevorzugt an Kommunen, die groß angelegte Bauprojekte starteten. Das Millionenprogramm (,) war geboren.

Zwischen 1965 und 1975 wurde dann auch so viel gebaut, dass 25% aller heute existierenden Wohnungen aus diesen Jahren stammen. Der Baustil unterscheidet sich nicht wesentlich von den Plattenbauten in deutschen Vorstädten aus dieser Zeit. In mittelgroßen Städten wurden auch schon zehntausende Wohnungen wieder abgerissen, weil keiner mehr dort wohnen will. Nichtsdestotrotz sind viele Städtebilder noch heute vom miljonprogrammet geprägt.

In Großstädten wie Stockholm ist Wohnraum besonders stark nachgefragt und da viele Siedlungen mittlerweile von Mietwohnungen in Wohnrechte umgewandelt sind, gibt es ein privates Interesse, sie instandzuhalten und zu modernisieren. Meines Wissens wird deswegen dort kaum etwas abgerissen. In Rahmen unserer aktuellen Suche haben wir zum Beispiel gestern eine Wohnung gesehen, bei der der Kontrast von innen zu außen kaum größer sein könnte: Sehr geräumige und moderne Wohnung in einem äußerlich extrem hässlichen Wohnblock.

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Kehrtwende?

Wenn man die Sache wohlgesonnen auslegt, kann man sagen, dass die schwedische Politik undogmatisch agiert und bei veränderten Rahmenbedingungen ihre Meinung ändert. Ein Kritiker könnte dagegen Zynismus unterstellen.

Anders Borg, der schwedische Finanzminister, argumentiert heute morgen in einem Debattartikel, dass man die Abgaben für die verschiedenen Arbeitslosenkassen senken soll, damit wieder mehr Leute Mitglied werden. Das sei wichtig, weil man mit der schwächeren Konjunktur bald mehr Arbeitslose erwarte.

Dass die bürgerliche Regierung als eine ihrer ersten Taten vor knapp zwei Jahren die A-kassa nicht mehr steuerlich absetzbar und damit für alle viel teurer machte, wodurch die massenhaften Austritte erst verursacht wurden, erwähnt Borg natürlich nicht. In Schweden sind die Arbeitslosenkassen an die zahllosen Gewerkschaften gekoppelt und die Mitgliedschaft ist freiwillig. Es wäre nicht überraschend, wenn es in Schweden bald viele Arbeitslose ohne Schutz gibt. Und das im einst so hochgelobten Sozialstaat.

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Wohnungssuche Stockholm

Wir spielen mit dem Gedanken, von Uppsala nach Stockholm zu ziehen. Wie Fabian ausführlich darlegt (1, 2, 3), ist das nicht ganz einfach, aber wir haben auch keine große Eile.

Da wir nicht schon von Kindheit an in der entsprechenden Schlange für Mietwohnungen stehen – Wer hat gesagt, der Sozialismus sei tot? – und weil wegen der Finanzkrise gerade angeblich eine gute Zeit dafür ist, ist auch der Kauf eines bostadsrätt (Wohnrecht) eine Überlegung wert. Es ist schon interessant durch die gesammelten Anzeigen der Makler auf hemnet.se zu stöbern. Die Suche ist komfortabel eingrenzbar und mit den Stadtkarten und -ansichten von eniro.se integriert, so dass man sich immer auch gleich die Umgebung ansehen kann – und zwar nicht nur als Satellitenbild, sondern auch als Luftaufnahmen aus geringer Höhe von allen Seiten (Beispiel).

Auf jeden Fall weiß ich jetzt wie die zahllosen nicht-so-zentralen Stadtteile Stockholms heißen und wo sie liegen. Eine Wohnung auf Södermalm oder in Vasastan wäre zwar sehr schön, ist aber unerschwinglich, trotz Finanzkrise.

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Euro-Diskussion wieder aufgefrischt

Die internationale Finanzkrise und der Wohnungsmarkt sind zur Zeit häufig wiederkehrende Themen in den schwedischen Nachrichten. Es ist eine sehr gute Zeit, Wohnungen zu kaufen (siehe bostadrätt), weil die Preise fallen und es wenige konkurrierende Bieter auf die Wohnrechte gibt. Das hatte sich allerdings auch schon vor der aktuellen Finanzkrise abgezeichnet und wurde allenfalls davon verstärkt.

Der Tenor in Schweden ist, dass man das gemeinsame Agieren der Euro-Länder beeindruckt zur Kenntnis nimmt und sich ein wenig außen vor fühlt. Im Zusammenhang mit der schwachen Krone ist jetzt die Rede davon, dass die Schweden in den letzten Wochen ärmer geworden sind und dass damit der bisherige Vorteil der eigenen Währung in guten Zeiten zu einem Verlust geworden ist. Man ist sich zwar einig, dass es frühestens in drei bis vier Jahren eine neue Volksabstimmung über die Einführung des Euro in Schweden geben wird, also zehn Jahr nach der letzten, aber öffentliche Diskussion darüber scheint wieder in Gang zu kommen.

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Schwache Krone

Die schwedische Krone ist zur Zeit so wenig wert im Vergleich zum Euro wie noch nie. Ein Euro kostet jetzt zehn Kronen und die Grafik von neulich müsste anderthalb mal so hoch sein, um das darzustellen. Ein Faktor 10 ist natürlich einfach zum Umrechnen, aber natürlich ist es schade, dass mein wenig Geld jetzt noch weniger Wert ist.

Wie und ob diese Kursentwicklung mit der Finanzkrise zusammenhängt, kann ich nicht sagen, aber wenn der schwache Kurs nicht nur von kurzer Dauer ist, begünstigt das natürlich schwedische Exporte und den Tourismus in Schweden.

Mehr auf Schwedisch bei E24.

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Vad har hänt?

Nach zwei Wochen Blog- und Nachrichtenabstinenz meinerseits ist es Zeit für einen Rückblick darüber, was unterdessen in Schweden so passiert ist und in den Medien war. Ich gehe dazu chronologisch durch die Schlagzeilen von Radio Schweden und gebe meinen Senf zu einigen davon ab.

29. 09. Bildt besorgt über Rechtsruck in Österreich. Der schwedische Außenminister Carl Bildt hat den Ausgang der Parlamentswahlen in Österreich als Alptraum bezeichnet. Natürlich gibt keiner offen zu, sich über den Unfall zu freuen, aber ich glaube dass viele dem verunglückten Heider keine Träne nachweinen.

29. 09. Weitere Entlassungen bei Volvo. Das Thema hält sich seitdem in den Nachrichten und es ist von gesamt fast 5000 Entlassungen die Rede. Volvo will sich (endlich) mehr auf die Zukunft ausrichten und Hybrid- und Elektroautos entwickeln.

Generell sind die Wirtschaftsnachrichten aus Schweden etwas schlechter geworden. Die Zahl der freien Stellen sinkt und die Arbeitslosenzahlen steigen wieder leicht. Die schwedische Krone wurde gegenüber dem Euro abgewertet und die Börse verlor massiv, wie überall anders auch. Die Krise am Finanzmarkt scheint jedoch zumindest keine schwedische Bank Pleite gemacht zu haben. Genauso wie Deutschland hat garantiert der Staat für private Spareinlagen bis zu einer gewissen Summe. Die Auswirkungen sind also weniger dramatisch als in Island, aber natürlich sind auch hier Fondsparer betroffen und (baldige) Rentner, weil mit nicht geringen Teilen der schwedischen Rentengelder am Finanzmarkt gehandelt wird. Sie sind also in Fonds und Ähnliches investiert, die in den letzten Wochen viel an Wert verloren haben.

01. 10. Steuergelder für Scientology. Es kam heraus, dass mehrere schwedische Kommunen Aufträge an Scientology-eigene Firmen und deren sehr fragwürdige Antinarkotikaprogramme vergeben haben. Ich hoffe wirklich, dass das gründlich aufgearbeitet wird und in Zukunft wissenschaftliche Kriterien bei der Vergabe die Hauptrolle spielen.

02. 10. Kameraüberwachung an Schulen meist gesetzeswidrig. Das einzige Mal das ich bisher in einer schwedischen Schule war, haben mich die Überwachungskameras ziemlich abgeschreckt. Eine Prüfung des Datenschutzamtes hat jetzt gezeigt, dass die Überwachung in vielen Fällen unzulässig ist.

02. 10. Die Jäger mal wieder. Natürlich wollen sie mehr Bären und Wölfe schießen. Schließlich sind das nicht selten Menschen, die eine seltsame Freude am erschießen von Tieren finden, anstatt die Jagd als notwendiges Übel anzusehen. Das gilt natürlich auch und im besonderen für die hunderten Amateurjäger, die jeden Herbst auf Elche anlegen und sich dabei nicht selten gegenseitig treffen.

06. 10. Grüne geben Forderung nach EU-Austritt auf. Darüber hatte ich schon einmal geschrieben und jetzt scheinen sich die EU-Befürworter endlich durchgesetzt zu haben. Das macht die schwedischen Grünen wählbarer und regierungsfähiger. Tatsächlich gab es dieser Tage, also zwei Jahre vor Ende der Legislaturperiode, schon die Ankündigung, dass Sozialdemokraten und Grüne auf eine zukünftige Koalition hinarbeiten. Zur Erinnerung: Die letzte Regierung war eine von Grünen und Linken geduldete Minderheitsregierung der Sozialdemokraten, keine Koalition. Der Linkspartei wurden erst in den letzten Tagen von den Sozialdemokraten Gespräche über eine Mögliche Zusammenarbeit angeboten.

Ansonsten ist natürlich die Bekanntgabe der verschiedenen Nobelpreise in Schweden immer Schlagzeilen wert. Die haben allerdings schon ihren eigenen Artikel auf Fiket.

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Kauft Lufthansa SAS?

Die größte skandinavische Fluggesellschaft SAS hat bestätigt, dass Übernahmeverhandlungen laufen. Es wird spekuliert, dass es die deutsche Lufthansa ist, die SAS übernehmen könnte.

SAS und Lufthansa haben beide einen sehr guten Ruf bei Kunden und die Übernahme klingt für mich als Außenstehenden und Laien zumindest nicht abwegig. Obwohl ich viel zu oft im Flugzeug sitze, bin ich aus irgendwelchen Gründen noch nie Lufthansa geflogen.

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Grelle Plastikschuhe

Wie ich diesem Artikel entnehme sind Crocs in Deutschland erst diesen Sommer richtig populär geworden.

In Schweden sieht man diese Dinger schon seit ein paar Jahren viel häufiger als einem lieb ist. Ich glaube aber, dass der Trend dabei ist, abzuflauen. Hierzulande sagt man nicht Crocs sondern Foppatofflor. Dieser Name kommt vom Eishockeyspieler Peter Forsberg mit Spitznamen Foppa. Es war Forsberg, der diese Pantoffeln (schw. tofflor) während einer Verletzung trug und dessen Firma sie nach Schweden importiert hat.

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