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Wort der Woche: Sommarpratarna

Sommarpratarna (wörtlich “die Sommerredner”) ist der umgangssprachliche Name für eines der, wenn nicht das beliebteste Radioprogramm Schwedens: Sommar i P1.

Seit 1959 wird die Sendung ausgestrahlt, die sich Tage Danielsson ausgedacht hat. Jeden Tag ab Mittsommer bis Mitte August bekommt ein Sommarpratare anderthalb Stunden Radiozeit, in der er oder sie selbst bestimmt, welche Musik gespielt wird und was sie sagt. Die Auswahl der Menschen, die diese Chance bekommen, ist dabei natürlich entscheidend und es wird jedes Jahr mit Spannung erwartet, wenn die Liste eine Woche vor dem ersten Abschnitt bekannt gegeben wird.

Sei es Ingmar Bergman, der um Briefe mit Hörermeinungen bittet, um diese dann ungelesen zu verbrennen oder das (angeblich, ich habe es nicht gehört) ergreifende Mutterportrait von Mustafa Can, das Telefonleitungen zusammenbrechen lies: Es gibt unzählige Anekdoten zu diesem Radioprogramm, die Reaktionen der Hörer sind zahlreich und es gibt sogar Bücher dazu. Sommarpratare gehört seit 2006 auch laut SAOL offiziell zum schwedischen Wortschatz.

Meine spontane Auswahl, was ich mir aus dem diesjährigen Programm wohl anhören werde:

  • Max Tegmark, Physiker/Kosmologe am MIT.
  • Lars Winnerbäck, Musiker.
  • Margot Wallström, Vize von EU-Kommissionschef Barroso), Bloggerin.
  • Elisabeth Massi Fritz, Anwältin, die die Grenzen von Gesetzen austestet.
  • Peter Wallenberg, einer aus der wohl wichtigsten Industriellenfamilie Schwedens.
  • Jonas Wahlström, Tierexperte, den jeder (außer mir) aus dem Fernsehen kennt.
  • Michael Segerström, Schauspieler, u.a. Darling vom letzten Jahr.
  • Björn Ulvaeus, ex-ABBA, Mit-Humanist.
  • Antonia Ax:son Johnson, Großunternehmerin.
  • Mattias Klum, international bekannter Naturfotograf.
  • Dolph Lundgren, wieder einmal ein Fall von “Ach, der ist Schwede!?” für mich.
  • Annika Söder, Chefin eines Teils der Welternährungorganisation.
  • Göran Hägglund, Parteichef der Christdemokraten. Den höre ich mir nur an, wenn ich mich aufregen will.
  • Annika Norlin, Musikerin: Säkert!, Hello Saferide.
  • Pia Johansson, Schauspielerin, auch bei Parlamentet dabei.
  • Boris Grigorjev, KGB-Oberst, den muss man wohl einfach hören.
  • Carin Götblad, Polizeichefin.
  • Mikael Tornving, Komiker, auch bei *Parlamentet*.

    Die Abschnitte sind 30 Tage in voller Länge auf der Webseite des SR [anhörbar](http://www.sr.se/cgi-bin/P1/program/sandningsarkiv.asp?programID=2071) und danach auch noch als [Podcast](http://www.sr.se/cgi-bin/P1/program/artikel.asp?ProgramID=2071&Artikel=2139202), allerdings mit gekürzter Musik. Die *Sommarpratarna* seien hiermit allen empfohlen, die Schwedisch können oder dabei sind es zu lernen, denn man lernt dabei auch eine Menge Menschen des öffentlichen Lebens in Schweden kennen. Integration pur.
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Wort der Woche: Smörgåstårta

[![alttext](/pic/smorgastarta1_s.jpg)](/pic/smorgastarta1_l.jpg)

Bild: [Wikipedia](http://sv.wikipedia.org/wiki/Bild:CrayfishSandwichLoaf.jpg)

Das Wort smörgåstårta (sprich “smöhrgohs-tohrta”) setzt sich aus smör, gås und tårta zusammen und diese bedeuten “Butter”, “Gans” und “Torte”. “Buttergänsetorte”? Nein, denn smörgås ist ein feststehender Begriff und benennt in Schweden belegte Brote aller Art. Also eine Torte aus belegten Broten? So ähnlich.

Eine smörgåstårta ist eine kalte Speise, die gern auf Festen mit Freunden oder auf Empfängen gereicht wird. Sie besteht aus mehreren Lagen Brot beziehungsweise gebackenem Teig, zwischen denen eine Füllung liegt. Diese ist oft Mayonnaise-basiert, kann aber ebenso stark variieren wie die Garnierung. Von Eiern über Schrimps, Kaviar, Lachs, Schinken bis zu Salat und Gemüsen reichen die Zutaten. Und weil man das meiste davon auch auf einem smörgås der kleineren Art haben kann, ist der Begriff “Belegte Brote-Torte” wohl nicht mehr so weit hergeholt.

[![alttext](/pic/smorgastarta2_s.jpg)](/pic/smorgastarta2_l.jpg)

Bild: Flickr/[oskarlin](http://flickr.com/photos/oskarlin/513272466/)

Ich habe selbst noch keine smörgåstårta gemacht, kann also leider keine Tipps geben. Ich kann allerdings versichern, dass sie in den meisten Fällen sehr lecker ist. Wie auch bei anderen Torten gilt, dass man immer nur sein eigenes Stück schneidet und auf keinen Fall das Kunstwerk, auf das der Gastgeber zu Recht stolz ist, ganz durchschneidet. Es gilt, ein möglichst intaktes Stück mit allen Lagen herauszunehmen, wie auf dem zweiten Bild zu sehen.

Mehr Bilder zum Mund wässrig machen hat Google.

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Wort der Woche: Pärm

Ein offener
Ordner

In Schweden hat man ein eigenes Ordnersystem, das sich nicht nur in der Anzahl und im Abstand der Löcher vom deutschen unterscheidet. Als Einwanderer halte ich das für ein permanentes Ärgerniss – von Anfang an und auf lange Zeit. Den als wohlsortierter Mensch hat man natürlich ein paar Ordner mit seinem Papierkram und einen Locher aus der alten Heimat dabei. Und dann ist man versucht, die sich ansammelnden neuen Papiere in eben diese einzuheften, also neu zu lochen.

Irgendwann kann man es aber nicht mehr vermeiden, auch schwedische Ordner anzuschaffen und das gleiche Spiel wiederholt sich in die andere Richtung. Ich habe noch heute nach sechs Jahren in Schweden beide Typen von Ordnern und jeweils zwei Locher zu Hause und im Büro. Falls dies zufällig jemand liest, der am Anfang seiner Zeit in Schweden ist, kann ich nur raten, gleich von Beginn an schwedische Ordner für schwedischen Papierkram zu verwenden.

Was ist nun der Unterschied der beiden Ordnersysteme? Es folgt eine kleine Beschreibung; die Nummern in Klammern beziehen sich auf das Bild nebenan.

  • In Schweden hat man vier Löcher. Der Abstände der beiden inneren ist nicht der gleiche wie der der üblichen zwei Löcher in Deutschland. Man muss also neu lochen.
  • Der schwedische Ordner ist weniger eine starke Papphülle, in die eine Metallhalterung montiert ist und die ihre “Scharniere” an den Ecken den Ordners hat. Stattdessen hat man hier ein recht massives Rückenteil, an dem die Deckel sehr beweglich befestigt sind, also ein paar Zentimeter weiter innen.
  • Das stabile Rückenteil sorgt dafür, dass Ordner sehr robust sind und dass sie sich immer gut greifen lassen, egal wie voll sie sind.
  • Man öffnet den Ordner, indem man eine Lasche (1) am Unteren Ende des Rückens herunterdrückt und so den Nippel (2) aus der Halterung (3) löst. Dann klappt der Rücken an seinem Scharnier in der Mitte (4) auseinander und jeweils zwei der vier Papierhalterungen öffnen sich auf jede Seite. Das bedeutet, dass bei jedem Schließen diese angespitzten Teile wieder durch die Löcher der jeweils anderen Seite greifen müssen; das funktioniert aber erstaunlich gut.
  • Man kann neue Sachen links und rechts einlegen und muss dabei nur zwei der vier Löcher einfädeln.
  • Das Gegenstück der Verriegelung (3) hat auch eine Zwischenstellung, also halb offen. Dann sind die Blatthalterungen noch so weit geschlossen, dass man nichts herausnehmen kann, aber es lässt sich leichter blättern, wenn der Ordner gut gefüllt ist.

Welches System ist besser? Ich finde das schwedische. Zum einen weil es mit vier Löchern länger dauert bis Blätter ausreißen, zum anderen weil sich im (halb) geschlossenen Ordner viel einfacher blättern lässt. Bis man ihn aufmacht, verhält sich der Ordner mehr wie ein Buch. Der Mechanismus ist simpler als in Deutschland wo Teile recht genau aufeinander passen müssen und ein kleines Röllchen etwas herunterdrückt und wo man sogar noch eine Arretierung braucht, damit die Blätter auf der einen Seite bleiben. Einfach, schnell und robust sind gute Eigenschaften eines Ordners, finde ich.

Ach ja: en pärm, pl. pärmar ist das schwedische Wort für “Ordner”. Im auf Computer übertragenen Sinn hat sich allerdings die “Mappe”, schw. mapp, durchgesetzt, aber das nur als Nachtrag hierzu.

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Wort der Woche: Kladdkaka

Ich finde schwedische Kuchen und Gebäck im allgemeinen süßer als in Deutschland. Ein leckeres und einfaches Beispiel ist der Kladdkaka (wörtlich “klebriger Kuchen”), für den man doppelt so viel Zucker wie Mehl benutzt und der meines Wissens landesweit sehr beliebt ist.

Die Zutaten sind im einzelnen:

  • 100g geschmolzene Butter
  • 3 dl Zucker
  • 1 1/2 dl Mehl
  • 2 Eier
  • 5 Esslöffel Kakao
  • 2 Teelöffel Vanillezucker
  • eine Prise Salz

    Wenn man keinen [Måttsats](http://www.fiket.de/2007/12/02/wort-der-woche-mattsats/) hat, muss man eventuell umrechnen. Man beachte auch, dass Ess- und Teelöffel wohldefinierte Maßeinheiten sind; mehr dazu auch im eben verlinkten Artikel. Obige Mengen füllen eine kleinere Auflaufform und das reicht für eine [*Fika*](http://www.fiket.de/2006/03/21/fika/) mit 5-8 Leuten. Weil der Kuchen sehr kompakt und süß ist, isst nämlich jeder nur ein relativ kleines Stück. Mit der zweieinhalb- bis dreifachen Menge füllt man ein Ofenblech, das dafür einen etwas höheren Rand haben sollte. Damit nichts festbackt benutzt man entweder Backpapier oder man streicht die Form mit etwas mehr flüssiger Butter ein und streut sie mit zum Beispiel Kokosflocken aus. Zum Zubereiten füllt man zuerst alles trockene in eine Schüssel und mischt bis es wie Kaba-Pulver aussieht – dann die Eier und die geschmolzene Butter dazu. Der Teig ist klebrig-zähfließend und, nachdem man ihn in die Form gegossen hat, sollte er diese gut zwei Zentimeter dick ausfüllen. Dann rund eine halbe Stunde bei 160 Grad backen. Die Zeitangabe ist sehr ungefähr, denn es kommt darauf an, wie hoch der Teig in der jeweiligen Form ist. Man testet auf zwei Arten, ob der *kladdkaka* fertig ist: Zuerst rüttelt man an der Form bzw. am Blech. Bewegt sich der Teig noch, braucht er noch mehr Zeit im Ofen. Sticht man mit einer Gabel in den fertigen Kuchen, sollte man nur die dünne Kruste spüren. Der Rest ist durchgängig weich, aber es sollte nichts mehr an der Gabel kleben bleiben beim Herausziehen. Nach dem Abkühlen sollte der *kladdkaka* dann eine kremig-feuchte Konsistenz im fast schwarzen Inneren haben – *kladdig* eben. Gegessen wird er mit Sahne oder Vanilleeis.
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Wort der Woche: Gärdsgård

Gärdsgård, auch gärdesgård, besteht aus gärde und gård. Ersteres bedeutet “eingezäuntes Feld oder Wiese” und letzteres “Hof”. Das zusammengesetzte Word beschreibt jedoch nicht die Fläche an sich, sondern die Einzäunung. Gärdsgård spricht man in etwa “järsch-gohrd” und gemeint sind die typisch schwedischen Zäune nur aus Holz, die Reisenden sicherlich schon aufgefallen sind.

gardsgardDie senkrechten, eher schmalen Pfosten stehen immer paarweise und halten zwischen sich die langen Querhölzer, die nicht horizontal liegen, sondern am Boden anfangen und mit leichter Steigung bis aber die obere Kante des Zauns reichen. Verbunden sind diese beiden Grundelemente durch Weidenruten, siehe Bild.

Diese Art Zaun baut man seit dem Mittelalter; die ältesten Funde sind in von etwa 1000 n.Chr. bei Leksand in Dalarna. Gärdsgårdar sind auch heute noch sehr beliebt – natürlich eher auf dem Land denn als Einzäunung eines Gartens im Wohnviertel, wo ein so ein Zaun fehl am Platz wäre. Eine der zahlreichen Mittsommertraditionen besagt, dass man an diesem Tag über sieben gärdsgårdar springen, einen Strauß aus sieben unterschiedlichen Blumen plücken und mit diesem unterm Kopfkissen schlafen muss, damit man von seinem oder seiner Zukünftigen träumt.

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Wort der Woche: Rebusrally

Rebusar sind (Bilder-)Rätsel und eine rally ist eine Rallye. Was man sich unter einer Rätselrallye vorzustellen hat, werde ich im Folgenden zu erklären versuchen. Ich war nämlich am Samstag bei einer dabei und zwar bei der 87. Rally Monte Carl.

Die RMC findet jedes Semester statt und wird von einer der Studentnationen hier in Uppsala veranstaltet, in diesem Fall von Värmlands. Ganz nationstypisch ist die Rallye eine Mischung aus akademischem Anspruch und fröhlichem Blödsinn. Jedes Team besteht aus mehreren Leuten mit Fahrzeug, in der Regel ein mit 9 Leuten vollbesetzter Minibus. Gut 20 solcher Teams brechen morgens um 6 Uhr auf, um den ganzen Tag lang Rätsel zu lösen, die sie durch die weitere Umgebung von Uppsala führen.

Das läuft so ab, dass man an jeder Station einen Zettel mit dem Rätsel bekommt. Die Lösung ist dann der nächste Ortsname, zu dem man fahren muss. Und die Rätsel haben es in sich. Sprachwitz, um die Ecke denken und geschickte Zuhilfenahme der Dinge von der Ausrüstungsliste sind gefragt. Rätselbeispiele am Ende des Artikels. Kommt man nicht auf die Lösung, hat man mehrere Möglichkeiten: Man kann zum Beispiel die Notlösung aus dem versiegelten Kuvert aufreißen. Tut man dies, bekommt man Strafpunkte und diese gilt es natürlich generell zu vermeiden. Die schwereren Rätsel haben auch ein Hilfe-Kuvert, dessen Inhalt einen auf den richtigen Weg zur Lösung bringen kann und nicht so viele Punkte kostet wie die Lösung. Selbst wenn man gezwungen war, das Lösungskuvert zu öffnen, gilt es immer noch das Rätsel zu verstehen, denn es müssen auch schriftliche detaillierte Beschreibungen des Lösungswegs eingereicht werden. Lässt man das bleiben, gibt es wieder Punkte.

Damit wird die zweite Möglichkeit weiterzukommen weniger vorteilhaft, nämlich sich an eines der anderen Teams zu hängen und zum nächsten Rätsel hinterherfahren, wenn man selbst steckengeblieben ist. Es kam vorgestern einige Male vor, dass an der ersten Weggabelung nach einem neuen Rätsel eine ganze Gruppe mit Minibussen stand, die nur darauf wartete, dass das erste Team es löst oder aufgibt und das Lösungskuvert öffnet. Versuche, die anderen zu verwirren, gehören dann natürlich auch dazu.

Nach jedem Viertel der Gesamtstrecke, also nach je etwa 5 Rätseln, kommt man zu einer bemannten Kontrolle, wo man seine Lösungen abgibt und wo die Zeit für eine Pause angehalten wird. Hat man zu lange gebraucht gibt das auch Punkte, aber es geht nicht wirklich um ein Rennen auf Zeit. Sowohl positive als auch negative Abweichungen von der großzügig bemessenen Idealzeit sind schlecht. Es ist wichtiger, die Rätsel zu lösen und alle möglichen Punkte zu vermeiden, als schnell zu fahren. Wärhend der Pausen muss man als Team noch andere Aufgaben lösen, die natürlich wiederum in die Punktewertung einfließen. Das Spektrum der Spiele reichte von Schach bis Süßigkeitenzielspucken.

Zwei weitere Möglichkeiten, Punkte abzubauen waren die Spielkarten (das Thema dieses Semester waren Karten und Asse), die vereinzelt am Straßenrand verteilt waren und nach denen man ebenso Ausschau halten musste wie nach den Dingen, von denen man beim Start Fotos bekam und deren Koordinaten aufzuschreiben waren. Selbst wenn man die Aufgaben im Minibus geschickt verteilt, haben alle den ganzen Tag zu tun und man kommt spätnachmittags erschöpft am Ziel an.

Abends essen (und trinken) dann die knapp 200 Teilnehmer zusammen im Nationshaus, die Rätsel werden aufgelöst und die Preise vergeben. Die wichtigste Platzierung ist dabei nicht der erste Platz, sondern welches Team am höchsten liegt, das noch keine Rallye vorbereitet hat. Dieses ist nämlich im kommenden Semester dran mit Ausrichten und das ist richtig viel Arbeit. Wir kamen 4 Plätze unter dieses Team, also lagom. Die Motivation und Einstellung der Mannschaften ist sehr unterschiedlich und reicht von Mittvierzigern, die seit Ewigkeiten dabei sind und es aufs Gewinnen anlegen, bis zu weniger seriösen wie meinem Team, das vor allem Spaß an der Sache haben wollte und natürlich auch hatte.

Ich kann jedem, dem sich die Möglichkeit bietet, nur empfehlen, an so einer Rebusrally teilzunehmen. Meine Beschreibung wird dem Geschehen sicher nicht gerecht. Und jetzt endlich zum Wichtigsten der Rebusrally, den Rätseln.

Zum ersten habe ich die Lösung beschrieben. Weitere gern in die Kommentare, aber nicht alle rebuar sind ohne die richtigen Hilfmittel lösbar. In ein paar Tagen löse ich den Rest auf. :)

Ein Rätsel
Zwei “na” gehen rückwärts. Altmodisch ist zwei “tu” auf Schwedisch, also “tu na backar”, oder der Ort Tuna Backar.

Ein Rätsel
Dieses Rätsel war das schwerste des ganzen Tages. Vom “englischen König” sollte man auf das Buch von Steven King kommen, das auf der Ausrüstungsliste stand. Die Kinder der Akrobaten und der Anonymen sind die “Akronyme” woraufhin man sehen sollte, dass das, was diese sagen mit den Buchstaben ISBN anfängt. Und wenn man aus der ISBN-Nummer des Buches mit Hilfe der anderen Aussagen die richtigen Zahlen herausnimmt und diese in Buchstaben übersetzt, hat man die Lösung. Völlig unmöglich, fand ich, aber es gab Teams, die darauf kamen.

Ein Rätsel
V ist ein Buchstabe, schwedisch bokstav. Und bokstav minus (bok+v) ist sta. Eine Kerbe, die sie das Blatt hat ist auf schwedisch ein hack, die Lösung ist also Hacksta.

Ein Rätsel
“Folge allen Regeln der Kunst, wie siebzehn. Mal zehn. Minus zehn.” Das gibt 160 und wenn man die 160. Regel aus dem Buch übers Schreiben, das man dabei hatte, nachschlug, erfuhr man, dass man Zahlen mit kleinen Buchstaben schreibt (oder so ähnlich). Wenn man die Dreiergruppen jeweils durch die ausgeschriebene Zahl ersetzt, kann man in der einen Spalte Nåsten lesen. Das ist die Lösung, denn einer von dreien reicht ja.

Ein Rätsel
Hier gibt es drei Gruppen von Leuten, die in unterschiedlicher Zahl Teams bilden, die zu einem bestimmten Ort fahren. Man muss darauf kommen, dass man die Regeln von Mastermind anwenden muss, also dass die drei Gruppen für “ganz falsch”, “richtig, aber falscher Platz” und “völlig richtig” stehen, so dass man mit den Buchstaben der jeweiligen Orte sich die Lösung zusammenbauen kann.

Ein Rätsel
Das war ein einfaches, auf das wir trotzdem nicht kamen. Eine alte Regel dieser Rally ist, dass W nie zählt, weil es kein Buchstabe des schwedischen Alphabets ist. Das stimmt zwar nicht mehr, aber die Regel gilt weiter. Streicht man die W, ist immer noch eins übrig, nämlich ausgeschrieben: dubbelv. Streicht man auch das, bleibt nur die Lösung Norsta übrig.

Ein Rätsel
Dieses war auch eine harte Nuss, aber mit der Hilfestellung kamen wir darauf. Man muss die drei Ländernamen Polen, Nigeria und Kamerun im zweiten Absatz finden und diese dann mit Hilfe einer (siebzehn Monate alten, daher der Hinweis im dritten Absatz) Fußball-Liste, die man mitbekam, in Platzierungen umwandeln, die man wiederum in Buchstaben übersetzt (1=a, 2=b usw.), um auf die Lösung zu kommen.

Ein Rätsel
Bei diesem Rätsel musste man, wie so oft, genau das wörtlich tun, was da steht, nämlich “x zur Lösungszeit legen/hinzufügen”. Faltet man das Blatt so, dass das x auf die 2 oben rechts kommt, ergeben die dicken Striche Til, wenn man durch das Blatt hindurchschaut. Ziemlich genial.

Ein Rätsel
Hier galt es zuerst zu erraten, wer Jenny, Christopher und Carl sind. Jenny Lind, Christopher Polhem und Carl von Linné sind auf den schwedischen Geldscheinen zu finden, die ebenso dabeizuhaben warn, wie eine Lupe. Denn die im Text erwähnte, vierte Person ist dann natürlich Selma Lagerlöf auf dem 20-Kronen-Schein. Und wenn man zu ihrer Linken mit der Lupe auf den vermeintlichen Strich schaut, sieht man, dass das Text ist. Wenn man, wie verlangt “vik” an das letzte Wort hängt, hat man die Lösung Sandvik.

Ein Rätsel
Dieses Rätsel ist etwas schwerer zu erklären. Man hatte eine “Zeitung” dabei, die die Veranstalter gemacht hatten, und die einige der oben erwähnten Hilfsmittel enthielt. Es galt zu wissen, was wann relevant ist. Zwischen den Texten verteilt waren Bilder von Zwergen, die jeweils vier Spielkarten hochhielten. Die Worte auf dem Rätsel, z.B. Kluter, sind Zusammenzetzungen aus je zwei der vier Farben eines Kartenspiels, auf schwedisch sind diese hjärter (Herz), klöver (Kreuz, wörtlich Klee), ruter (Karo), spader (Blatt, wörtlich Spaten). “Kluter” ist also ein Hinweis, die Zahlen von Kreuz und Karo des ersten Zwerges zu nehmen, sie zusammenzuzählen und noch eins dazuzugeben. Spielt man dieses Spiel weiter und übersetzt dann die Zahlen wieder in Buchstaben hat man die Lösung.

Ein Rätsel
Hier gilt es wieder, wörtlich zu denken. Die Antwort ist Uppsala, aber man wirft nichts hoch, sondern verwirft “upp”. Und wenn man dann noch den ersten Buchstaben weglässt, kommt man auf Ala. Das war wohl das einfachste Rätsel des Tages.

Ein Rätsel
Hier musste man sich daran erinnern, dass im oben erwähnter “Zeitung” ein Text über Richthofen stand. Obiges ist also eine Übersetzung desselben in irgendeine Sprache. Man musste aber mit Hilfe dieses Schlüssels nur drei Worte übersetzen, nämlich “viktigare än resan”. Schließlich ist das das Ziel und steht außerdem über “SATT”, schwedisch “över satt”, also “översatt” = “übersetzt”. Da kamen wir nicht drauf.

Ein Rätsel
Hie habe ich die Lösung vergessen, aber es ging darum, die “Asse”, schwedisch ess, sowohl als Karten zu deuten als auch als die Buchstaben “s”. Die Buchstaben über den s-en aus der vierten Zeile galt es unter anderem zu verwenden.

Ein Rätsel
Wieder ganz wörtlich nehmen: Die Antwort ist “dyrbart, och inte så lätt”. Nimm heraus “och byt, slå in det rätt”. Wenn man also letzteres aus ersterem streicht, bleibt Ar übrig, ein Ort in der Nähe von Uppsala und die Lösung.

Ein Rätsel
In oben genannter “Zeitung” gab es ein Buchstabenrätsel, in dem man Musikinstrumente senkrecht, waagrecht und diagonal fand. Wenn man die im Rätsel angegebenen auch noch darin findet und dann nur die Buchstaben nahm, die überhaupt nicht verwendet wurden, kam man auf die Lösung.

Ein Rätsel
Das Bild zeigt eine Gangschaltung. Und wo der Rückwärtsgang sein sollte, steht “abo”. Rückwärts fahren heißt auf schwedisch backa – die Lösung ist also Backabo.

Ein Rätsel
Man braucht “Hilfe” mit der Lösung. In der “Zeitung” gab es einen kurzen Text über das Beatles-Album “Help!” und dessen abgedrucktes Cover. Dort zeigen die fab four in bestimmte Richtungen – die im Rätsel mit Buchstaben versehen sind. Die richtigen sind sogar noch eingekreist zu erkennen. Björkby ist also die Lösung, denn W zählt ja nicht.

Das war alles, bis auf dass mir ein Zettel abhanden gekommen ist. Im nachhinein kommen einem die Rätsel nicht mehr so unmöglich vor, aber ich kann versichern, dass knapp 200 Leute an diesem Tag sich ganz schön den Kopf darüber zerbrochen haben.

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Wort der Woche: Människan

Was man gleich zu Anfang beim Schwedischlernen mitbekommt, sind die beiden möglichen Pronomina den und det und dass diese nichts mit den männlichen (han) und weiblichen (hon) zu tun haben, die man ausschließlich für Menschen (und Haustiere) verwendet.

Die Standardfälle sind

Vad kostar gurkan? Den kostar tre kronor.
Var ligger huset? Det ligger runt hörnet.
Hur gammal är Sune? Han fyller 78.
Vad heter hans fru? Hon heter Kaisa.

Es gibt aber einige wenige Dinge, mit denen man das weibliche Pronomen verwendet. Das bekannteste Beispiel ist die Uhr

Vad är klockan? Hon är fem i tre.

Ebenso konsequent wird die weibliche Form benutzt, wenn man vom Menschen an sich redet. Man sieht das nur nicht so oft, weil solche Aussagen nicht so häufig sind.

Människan kan tänka, men hur fri är hon?

Wohlgemerkt gilt das nur für den Singular als allgemeinen Begriff und nicht, wenn man von “den Menschen” spricht oder einen bestimmten Menschen meint. Ferner gibt es die weibliche Form bei Booten, ganz ähnlich wie im Deutschen. Auf Sonne und Mond kann man sich auch mit hon beziehen, aber das ist eher veraltet. Ein Beispiel für eine “Sache”, die das männliche Pronomen nach sich zieht, ist mir nicht bekannt.

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Wort der Woche: Pölsa

Wenn man nach typisch schwedischem Essen gefragt wird, nennt man in der Regel Dinge wie die kleinen Fleischbällchen (köttbullar), eingelegte Heringe in hundert Varianten (sill) oder gebeizten Lachs (gravlax). Ganz exotisch finden viele den surströmming.

Etwas, das den -verdorbenen- vergorenen Heringen in puncto “Das klingt nicht lecker!” den Rang streitig machen könnte, ist das schwedische Äquivalent zum schottischen haggis, genannt pölsa und nicht zu verwechseln mit pölse, was dänisch für “Wurst” ist. Es handelt sich bei pölsa um eine braune Masse aus Gerstenschrot, gehacktem Fleisch und Innereien, Zwiebeln und Gewürzen, die man im Sud des Kesselfleischs kocht. Pölsa steht also in der Tradition der Gerichte aus einer Zeit, in der alle Teile eines geschlachteten Tieres zu wertvoll waren, als dass man sie nicht gegessen hätte. Man kauft pölsa heute in Dosen oder im Plastikdarm; passende Zutaten sind Pellkartoffeln und rote Bete.

Im Gegensatz zu surströmming habe ich pölsa noch nicht probiert. Die Dose, die wir vor langer Zeit von einer lustig-ironischen Bekannten geschenkt bekommen haben, wanderte nach einigen Jahren Vergessenheit im Essensschrank dann doch in den Müll.

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Wort der Woche: Tungvrickare

Tunga ist das das schwedische Wort für die “Zunge” und vricka bedeutet “verstauchen”. Ein tungvrickare ist also wörtlich ein “Zungenverstaucher”, richtig übersetzt ein “Zungenbrecher”. In Schweden bricht man das gute Stück also nicht ab, sondern verstaucht es nur, wenn man schwierige Sätze versucht auszusprechen.

Ein paar schwedische Zungenbrecher:

  • Kvistfritt kvastskaft. (Das wird mehrmals wiederholt und bedeutet wörtlich: “zweigfreier Besenschaft”)
  • Flyg, fula fluga, flyg! Och den fula flugan flög. (“Flieg, hässliche Fliege, flieg! Und die hässliche Fliege flog.”)
  • Sex laxar i en laxask. (“Sechs Lachse in einer Lachsschachtel”)
  • Von den sieben seekranken Seemänner gibt es mehrere Varianten, eine davon ist “*Sju sjösjuka sjömän sköts av sjuttiosju sjuksköterskor på skeppet till Shanghai.*”, in der eben diese von 77 Krankenschwestern versorgt werden – das ganze auf einem Schiff nach Shanghai.

    [Hier](http://www.uebersetzung.at/twister/sv.htm) gibt es mehr und wie immer sind Ergänzungen in den Kommentaren willkommen.
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Wort der Woche: Bandy

Aus der Wikipedia:

Bandy ist eine Ball- und Mannschaftssportart, die auf Eis ausgetragen wird. Bandy ist der Vorläufer des heutigen Eishockey und wird heute vor allem in Nord- und Osteuropa betrieben. Die Regeln ähneln mehr denen des Fußballs und des Feldhockeys, als denen des Eishockeys. In Schweden ist Bandy die drittgrößte Mannschaftssportart.

Als Sportbanause vermute ich einfach mal, dass die beiden größeren Fußball und Eishockey sind.

Dieses Wochenende fanden hier in Uppsala die Finalrunden der schwedischen Bandymeisterschaften statt. Die Stadt war schon die ganze letzte Woche so voller orangefarbender Flaggen und Banner, dass man sich fast in der Ukraine wähnte. Wäre ich gestern arbeiten gewesen, hätte ich den Parkplatz vorm Institut voller Sportfans erleben dürfen, die das Sportgelände unten am Fluss aufsuchten. Gewonnen haben wohl die Leute aus Edsbyn in Hälsingland.

Innebandy, wörtlich “Drinnen-Bandy” und zu deutsch Unihockey, ist eine weitere typisch schwedische Variante der an sich seltsamen Beschäftigung, mit einem Stock ein kleines Objekt an Gegnern vorbei in ein Tor zu schubsen.

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