Raggarrunda steht fast seit Beginn von Fiket auf der Liste, Wort der Woche zu werden. Es hat wohl so lange warten müssen, weil es nicht ganz einfach zu erklären ist und ein Text dem Leser nur einen blassen Eindruck vermitteln kann im Vergleich dazu, einen Freitagabend in einer schwedischen Kleinstadt zu verbringen.
Ragga ist zunächst einmal eines jener Verben, die man eher selten geschrieben sieht, und bedeutet “jemanden aufreißen” oder “anmachen”. Abgeschwächt, seiner rein sexuellen Bedeutung beraubt und halb ironisch kann man es auch für “mit jemandem anbandeln” verwenden.
Dann gibt es Raggare. Raggare fahren amerikanische Straßenkreuzer aus den Fünfzigern. Raggare sehen ein wenig aus wie Elvis. Sie fahren amerikanische Straßenkreuzer aus den Fünfzigern. Raggare hören Rock’n Roll. Raggare fahren amerikanische Straßenkreuzer aus den Fünfzigern und Sechzigern. Raggare und ihre Subkultur gibt es schon lange in Schweden und nach einem Tief in den Achtzigern und Neunzigern scheint sie wieder an Popularität zuzulegen. Raggare fahren amerikanische Straßenkreuzer aus den Fünfzigern und verwenden sie als Hilfe bei der namensgebenden Tätigkeit (siehe oben). Raggare hören Rockabilly. Sie waren in den Siebzigern der Antipol zu Punks. Und das Wichtigste: Raggare fahren amerikanische Straßenkreuzer aus den Fünfzigern.
Damit patrouillieren sie am Wochenende die Runde zwischen Marktplatz, Folkets Hus, Tankstelle, Würstchenbude und zurück. Das ist die sogenannte Raggarrunda.