Bei uns sind Wasser und Heizung in der Miete inbegriffen, Strom bezahlen wir separat. Leider sind die Häuser in dieser Studentensiedlung aus den Siebzigern und isolierungstechnisch nicht auf der Höhe der Zeit – es wird also nie zu warm. Das ist in moderneren Wohnungen anders. Und was macht man, wenn es zu warm ist? Man macht das Fenster oder die Balkontür auf. Heizung kostet ja nichts.
Dabei sind natürlich auch Schweden Thermostate üblich, die die Heizung so drosseln, dass die eingestellte Temperatur gehalten wird. Wenn man Fenster über dem Thermostat öffnet, denkt dieses natürlich “Verdammt kalt hier!” und heizt, was die Anlage hergibt. Wenn dann das Fenster geschlossen wird, ist es schnell wieder zu warm und das Spiel beginnt von Neuem. Die Lösung wäre klarerweise, das Thermostat herunterzudrehen, aber eine Lösung zu einem nicht erkannten Problem wird eben auch nicht angewandt. Es kostet ja nichts.
In einigen Mietwohnungen in Schweden ist sogar der Strom in der Miete enthalten. Das führt dann zu Auswüchsen, wie dass man versucht, so viel Elektrizität wie möglich zu verbrauchen – schließlich teilt man sich die Kosten ja mit allen Nachbarn und hat den größten “Vorteil”, wenn man viel verbraucht.
Beide Beispiele kamen mir selbst erst vor kurzem unter und ich befürchte, dass das keine Einzelfälle sind. Dann verwundert es trotz der winterlichen Kälte als Totschlagargument nicht, dass die Schweden bei im Durchschnitt besserer Isolierung der Häuser einen höheren Energieverbrauch pro Kopf als Deutschland haben.
Ich fände getrennte Rechnungen für Wasser, Strom und Heizung gut, natürlich bei entsprechender Senkung der Mieten. Der Trend scheint zumindest in die richtige Richtung (S) zu gehen.