Wort der Woche: Golvbrunn

In vielen schwedischen Wohnungen ist das gesamte Badezimmer mit einem wasserfesten Boden ausgekleidet und dieser ist leicht zu einer Stelle hin geneigt, an der ein etwa zwanzig Zentimeter großer, runder, mit einem Plastikgitter bedeckter Abfluss eingelassen ist. Das ist der sogenannte “Fussbodenbrunnen”, schwedisch golvbrunn.

Das hat mehrere praktische Vorteile. Zum einen ist es leicht, das Badezimmer zu putzen – einfach mit dem Duschkopf den gesamten Boden nachspülen und in den Abfluss laufen lassen. Zum anderen braucht man keine Duschwanne, sondern ein Vorhang in einer Ecke reicht – das Wasser läuft in den golvbrunn. Üblich sind auch breite Gummilippen am Stiel, mit denen man den Badezimmerboden abzieht, um stehengebliebenes Wasser in den Abfluss zu befördern. Eine eventuelle Badewanne kann ihren Abfluss durch ein kurzes Rohr mit dem “Brunnen” verbinden und es müssen keine eigenen Abflussrohre verlegt werden.

Der golvbrunn ist so konzipiert, dass das darin stehende Wasser das Abflussrohr dahinter verschließt und keine Gerüche aus dem Rohr kommen können. Das bedeutet aber auch, dass sich im Laufe der Zeit Schmutz und Ablagerungen ansammeln und dass der Brunnen ab und zu gereinigt werden muss. Das ist olfaktorisch keine sehr angenehme Aufgabe.

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