Heute morgen war in der Zeitung ein interessanter Vorstoß zu lesen: Milko, eine im Vergleich zum Platzhirsch Arla zwar recht kleine, aber in ganz Mittelschweden aktive Molkereigenossenschaft, will ab kommender Woche den Liter Milch um eine Krone (etwa 10 Euro-Cent) verteuern und diese ohne Abzüge den Milchbauern zukommen lassen. Weil bisher nur etwa 1,20 kr pro Liter bei den Bauern ankommen, soll dies einen großen Unterschied machen und den im letzten Jahr gesunkenen Preisen und Marginalen entgegenwirken.
Die großen Handelsketten (ICA, Coop etc.) akzeptieren das, ohne dass die Bauern dafür erst auf die Straße gehen mussten. Laut Umfragen sind auch über 90 Prozent der schwedischen Verbraucher bereit, die eine Krone mehr auf den Tisch zu legen, wenn sie den Bauern zugute kommt.
Ich habe hier schon öfter meinen positiven Eindruck geschildert, dass es in Schweden ungewöhnlich, fast verpönt ist, beim Essenseinkauf auf jeden Cent zu achten, weil man sich der schädlichen Wirkung dieses Handelns bewusst ist. Deshalb bleibt zu hoffen, dass Milko wegen der Preiserhöhung nicht die Kunden weglaufen. Das ist zudem unwahrscheinlich, weil nur die ganz großen Lebensmittelgeschäfte Milch von mehr als einer (der lokal dominierenden) Molkerei im Angebot haben. Auch wenn ich gerne würde, kann ich deshalb die Milko-Aktion leider nicht durch meine “Verbraucher-Macht” unterstützen.