Die schwedische Zentralbank hat gestern den Leitzins erneut gesenkt, auf jetzt nur noch 0,25 Prozent. Im Gegensatz dazu hat die EZB sich entschieden, es für den Euro-Raum bei 1,0 Prozent zu belassen.
Die seit Monaten geringen Zinsen sorgen dafür, dass neun von zehn Schweden mit Wohnungs- oder Häuserkrediten die Variante mit beweglichen Zinsen wählen, anstatt sie auf längere Zeit (und auf höherem Niveau) zu binden. 1,7% vor eventuell ausgehandelten Rabatten sorgen in der Tat für mehr Geld in schwedischen Haushaltskassen, aber es wird regelmäßig davor gewarnt, dass die Zinsen auch wieder schnell anwachsen können, wenn sich die Wirtschaftslage verbessert. Es sei also sparen angesagt.
Die schwedische Krone hat durch die Zinssenkung leicht an Wert verloren, sie pendelt aber wie seit ein paar Monaten zwischen 10 und 11 Kronen pro Euro. Unter Druck ist sie laut Medienberichten eher dadurch, dass schwedische Banken viel Geld im Baltikum verliehen haben und dass dort die Wirtschaftskrise starke Auswirkungen hat. Schweden versucht deshalb, die Entwertung der dortigen Währungen (und damit der eigenen) zu verhindern, was zum Beispiel Lettland zu einem starken Sparkurs zwingt, anstatt sich durch die Entwertung Luft verschaffen zu können.