Es sind nur noch gut hundert Wahlbezirke, die nicht ausgezählt sind und das Ergebnis ist doch einigermaßen klar: Es wird einen Regierungswechsel geben und Fredrik Reinfeldt von den Moderaten wird aller Voraussicht nach der neue Premierminister Schwedens und in den nächsten vier Jahren eine Koalition aus Moderaten, Zentrumspartei, Christdemokraten und der liberalen Folkspartei anführen.
Reinfeldt hat sich vor Kurzem zum Wahlsieger erklärt und Sozialdemokrat Göran Persson, der über zehn Jahre lang Premierminister war, hat die Wahlniederlage eingestanden und hat seinen Rücktritt als Parteichef angekündigt.
Die Wahlbeteiligung ist traditionell hoch in Schweden: über 80% der Wahlberechtigten gingen wählen und der leichte Abwärtstrend der letzten Wahlen scheint mit einer Zunahme von 1,4% gestoppt zu sein.
In meiner eigenen kleinen Analyse hat der Ausgang zwei Hauptursachen: Erstens waren die Schweden Perssons überdrüssig und wollten einen Wechsel. Der Vergleich zum späten Helmut Kohl liegt nahe. Zweitens hat Reinfeldt die Moderaten so nah an die Sozialdemokraten herangeführt und den Leuten, die ihren Sozialstaat keinesfalls aufgeben wollen, die Angst vor dem Wechsel weit genug genommen, dass der erste Grund schon genug war, einmal nicht die Sozialdemokraten zu wählen, die Schweden für 65 der letzten 74 Jahre regiert haben.