Die schwedische Regierung will Studiengebühren einführen. Nicht für Schweden, auch nicht für andere Europäer (das würde gegen das Prinzip der Freizügigkeit innerhalb der EU verstoßen), sondern für den Rest der Welt. Das Argument ist simpel: “Dass Schwedische Steuerzahler die Ausbildung ausländischer Studenten bezahlen, sei nicht angemessen.” Um die 7000 Euro pro Jahr sind im Gespräch, aber die Hochschulen sollen selbst entscheiden können.
Argumente dagegen, schwedische Unis mit Gebühren weniger attraktiv für Ausländische Studierende zu machen, sind schnell zu finden und wiegen meiner Meinung nach schwer. Zum einen werden technische und naturwissenschaftliche Fakultäten darunter zu leiden haben, weil das Interesse (und das Schulwissen) der Schweden diesbezüglich sehr zu wünschen übrig lassen und der Betrieb nur mithilfe des Studentenimports funktioniert. Sinkende Studentenzahlen werden den Unis mehr Geld wegnehmen als sie durch die Gebühren bekommen. Zum anderen fördern die geknüpften Kontakte das Bild von Schweden in der Welt und begünstigen Wirtschaft und Politik. Und manch hochqualifizierter Ausländer bleibt in Schweden hängen und füllt Lücken in Mangelberufen.