Es gibt einen neuen Politikerskandal in Schweden. Nachdem schon eine Woche nach der Regierungsbildung zwei Ministerinnen zurücktraten, betrifft es diesmal Verteidigungsminister Mikael Odenberg. Dieser soll letztes und dieses Jahr (also vor seiner Zeit als Minister) knapp 300 Taxifahrten (S) auf Parlamentskosten abgerechnet haben, eine Vielzahl darunter zu seiner Wohnung auf Södermalm, die nur 6 Minuten mit der U-Bahn vom Parlament entfernt ist. Ohne speziellen Anlass widerspricht das den Regeln für Abgeordnete.
Odenberg behauptet zwar, es habe in allen Fällen gute Gründe gegeben, aber die Zweifel daran sind laut. Wenn man sich erinnert, dass vor gut zehn Jahren eine Ministerin zurücktrat, weil sie eine unter anderem Toblerone mit der Dienstkreditkarte (S) gekauft hatte, wird klar, dass schwedische Politiker durchaus über solche vermeintlichen Bagatellen straucheln können.