Man muss sie einfach gern haben, die Transparenz, die sich aus dem schwedischen Öffentlichkeitsprinzip ergibt. Dank selbigem kann das hiesige öffentlich-rechtliche Radio und Fernsehen zum Beispiel die Seite Valpejl aufsetzen, die eine Übersicht über alle Kandidaten zu den Wahl im September bietet – inklusive allerlei persönlichen Informationen wie Alter, Wohnort, Einkommen der letzten beiden Jahre und in welchen Firmen sie aktiv sind. Zusätzlich können die Kandidaten, wenn sie wollen, ihr Profil dort ausfüllen und ein paar Standardfragen beantworten.
Beim Versuch, profilierte Minister wie Außenminister Carl Bildt oder Finanzminister Anders Borg dort nachzuschlagen, wird man nicht fündig, denn sie treten in der Tat nicht selbst zur Wahl an. Um Minister zu werden, braucht man nämlich keinen Parlamentsplatz. Premierminister Reinfeldt ist jedoch dabei.
Valpejl bedeutet übrigens “Wahl-Peilung”; ähnlich salopp wie der deutsche Ausdruck “von etwas Peilung haben”.