Wort der Woche: Julrim

An Weihnachten (schw. jul) wird in Schweden gereimt (schw. rimma). Ganz traditionell auf dem Land würde man schon morgens gemeinsam beim Frühstück mit Reisbrei (gröt) reihum um den Tisch gemeinsam reimen. Wer die einzelne Mandel im Brei erwischt darf sich übrigens etwas wünschen (alternativ muss er/sie heiraten). Ein Schälchen des Breis wird vor die Tür gestellt, als Dank für den Wichtel (tomten).

Viel weiter verbreitet sind immer noch die Reime auf den Geschenken, mit denen der Schenkende dem Beschenkten einen Hinweis auf den Inhalt des Paketes gibt und seinen Gedanken mit dem Geschenk mitteilt. Vom Zweizeiler bis zu ganzen Geschichten ist alles erlaubt, solange nicht wörtlich verraten wird was es ist.

Das gemeinsame Geschenkeauspacken wird also zu einer kleinen Lesung aller Reime mit anschließender Auflösung des Rätsels – zumindest dort, wo die Tradition des julrims gepflegt wird.

Zeitungen und Radiosender haben jedes Jahr eine rimstuga (z.B. Dagens Nyheter), wo sich Leute Reime zu einem bestimmten Geschenken schreiben lassen können und wo selbige veröffentlicht werden. Zusätzlich gibt es lustige Aktionen wie die, dass alle Überschriften der Weihnachtsausgabe einer Zeitung in Reimform gehalten sind.

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