Wort der Woche: Påsk

Påsk ist Ostern. Das Wort kommt vom hebräischen “pessach”, erinnert also an die Ableitung des christlichen vom jüdischen Fest. Außerhalb religiöser Enklaven ist Ostern für die Schweden, genauso wie für Deutsche, vor allem ein willkommenes langes Wochenende. Nicht wenige fahren für ein paar Tage aufs Land, was dazu führt, dass das Osterwochenende in Schweden eines der unfallträchtigsten des Jahres ist.

![alttext](/pic/paskkarring.jpg) Bild: Flickr/[hagwall](http://flickr.com/photos/hagwall/)

Wie Ostern in Schweden abläuft und was es für Traditionen gibt, lässt sich am besten anhand einiger Begriffe erklären. Deshalb hier ein kleines Glossar, unter Zuhilfenahme der schwedischen Wikipedia:

Der Dymmelonsdag ist der Mittwoch vor Ostern. Der heißt so, weil früher in Kirchenglocken die Klöppel durch hölzerne ersetzt wurden, um einen gedämpften Klang zu erzeugen und die Leute auf die bevorstehende Zeit der Traurigkeit einzustimmen.

Skärtorsdag, der Gründonnerstag. Der Name kommt von der Fußwäsche, die Jesus an seinen Jüngern vor dem Abendmahl vollzogen haben soll. Skära hatte früher nämlich die Bedeutung “reinigen” und nicht wie heute “schneiden”. Am skärtorsdag verkleiden sich -Mädchen- Kinder als Påskkärring (siehe Bild) und gehen von Tür zu Tür, um Süßigkeiten einzusammeln. Die Hexenverkleidung hat damit zu tun, dass Hexen sich am Gründonnerstag angeblich auf dem Berg Blåkulla (Blocksberg) trafen und mit dem Teufel Orgien feierten.

Långfredag, der “lange (Kar-)Freitag”, bekam seinen Namen, weil er langweilig war. Das Radio spielte keinen Pop sondern Psalme und noch bis 1969 waren keine Vergnügungsveranstaltungen am Karfreitag erlaubt.

Der Påskafton (Karsamstag) ist zwar in der christlichen Tradition “leer”, aber hat sich in Schweden als der eigentliche Osterfeiertag herausgebildet. Ob der Vergleich mit Weihnachten, an dem ja auch der Vorabend gefeiert wird, gerechtfertigt ist, sei dahingestellt. Auf jeden Fall gibt es das Festessen (*Påskmat*) am Samstag. Mittags isst man, wie an so vielen schwedischen Feiertagen, das sillunch (verschieden eingelegte Heringe mit Kartoffeln) und abends beispielsweise Lamm oder Lachs. Eier spielen auch eine Rolle. Allgemein ist das Essen an Ostern weniger schwer als zu Weihnachten.

Påskdagen und Annandag Påsk werden Ostersonn- und -montag genannt und meines Wissens passiert an diesen nichts besonderes mehr.

Ostereier, Påskägg, werden in Schweden zwar auch verschenkt, aber angemalte Hühnereier sieht man selten. Stattdessen benutzt man bunt verzierte, große Karton-Eier, die sich in der Mitte teilen und mit Süßigkeiten füllen lassen.

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