Wort der Woche: Rötmånad

Es ist Anfang August und wir sind mittendrin, im rötmånad, dem Monat, in dem Essen schneller schlecht wird, als sonst. Gemeint ist die Zeit zwischen Ende Juli und Ende August, in die normalerweise die heißesten und feuchtesten Tage des Jahres fallen. Das Deutsche hat auch einen sehr schönen Begriff dafür: die Hundstage.

Das Wort rötmånad hat mit dem schon erwähnten Essen zu tun. Röta ist nämlich das Substantiv zu ruttna (dt. “verrotten, verderben”) und der rötmånad ist dementsprechend der “Monat des Verrottens”. Neben dem schlecht gewordenen Essen – allem voran Milch – und den damit einhergehenden Lebensmittelvergiftungen rankten sich früher in der Bauerngesellschaft noch andere Mythen um diese Zeit, wie dass mehr missgebildete Kälber geboren werden. Eine fantastische, unglaubwürdige Geschichte kann man auch heute noch rötmånadshistoria nennen.

Und stimmt es? Nja. Es wäre zumindest übertrieben, seine Essgewohnheiten zu ändern. Aber ich kam nicht per Zufall heute auf dieses Wort. Sowohl im ansonsten stark unterkühlten Supermarkt um die Ecke als auch im heimischen Kompost habe ich in den letzten Tagen zum ersten Mal in diesem Jahr Fruchtfliegen entdeckt. Außerdem gab es doch tatsächlich mindestens einen Tag diese Woche mit so hoher Luftfeuchtigkeit und Schwüle, dass ich kurz daran erinnert wurde, was ich nicht am deutschen Sommer vermisse.

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