Heute in den schwedischen Nachrichten: Der Anteil der Verkehrstoten mit Alkoholeinfluss ist von 34 im vorletzten auf 42 Prozent im letzten Jahr angestiegen. Man sieht Überschriften wie “Immer mehr tödliche Unglücke mit Alkohol”.
Was in den Artikeln nur kurz oder gar nicht Erwähnung findet, ist, dass alle anderen Unglücksursachen zurückgehen und Alkohol als Unfallursache nicht wächst, sondern in absoluten Zahlen “lediglich” nicht abnimmt und deshalb einen größeren Anteil der Gesamtzahl bekommt. Natürlich will ich niemanden in Schutz nehmen, der so dumm ist und betrunken Auto fährt, aber ich finde es verzerrt, die Statistik auf diese Weise darzustellen und nach einem zehnprozentigen Anstieg aussehen zu lassen.
Natürlich werden auch gleich wieder die Rufe nach Alkoholschlössern laut. Dabei geht es um eine technische Sicherung, die ein Auto stilllegt, wenn der Fahrer nicht bewiesen hat, dass er nüchtern ist. Das funktioniert bisher eher schlecht als recht per regelmäßigem Atemtest, aber es werden zukünftige Systeme angedacht, die die Luft im Auto automatisch prüfen oder das Verhalten des Fahrers überwachen. Damit würde man, wie bei allen pauschalen Überwachungsmaßnahmen, zwar wieder einmal die Beweislast auf jeden einzelnen abwälzen und über 99% der Leute wegen einer Minderheit gängeln, aber vielleicht haben wir uns ja alle bis dahin brav an diese Einstellung gewöhnt.