Der erste Skandal

Ein paar Tage nur ist die neue schwedische Regierung alt und schon muss sie sich mit dem ersten Skandal herumärgern. Handelsministerin Maria Borelius hat während der 90er Jahre Haushaltshilfen schwarz beschäftigt. Das war damals noch eher ein Kavaliersdelikt und hätte wohl nicht für übermäßiges Aufsehen gesorgt, wenn sie sich jetzt, da es rauskam, reumütig dafür entschuldigt hätte. Sie benutzte jedoch die Ausrede, dass sie aus Geldmangel so handelte und sich ansonsten keine Hilfe hätte leisten können.

Nun sind aber in Schweden alte Steuererklärungen aller Bürger öffentlich und Rapport hat sich die Mühe gemacht Borelius und ihren Mann in den fraglichen Jahren nachzuschlagen. Das geringste Jahreseinkommen der beiden lag bei über einer Million Kronen.

Solche Geschichten erregen natürlich die Gemüter und schwächen das Vertrauen in Politiker, die mit guten Beispeil vorangehen sollten und sich an die Regeln halten. Ministerpräsident Reinfeldt hat dieses Verhalten als klar inakzeptabel bezeichnet, hält jedoch an seiner Personalentscheidung fest. Mehr auf englisch oder schwedisch.

Nachtrag: Auch Kultur- und Sportministerin Cecilia Stegö Chilò wird kritisiert, nicht nur wegen schwarz bezahlter Haushaltshilfe, sondern auch, weil sie sich angeblich (S) seit 15 Jahren um die Rundfunkgebühren drückt.

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