Kölsch

Vor kurzem war ich in Köln. Abgesehen davon, dass es ungewohnt war, statt aus Familien- einmal aus Arbeitsgründen nach Deutschland zu kommen, fielen mir mindestens zwei Dinge auf. Zum einen geht da keiner bei Rot über die Straße. Ernsthaft. Man wird sogar dumm angeschaut, wenn man dem natürlichen Gefühl der Unsinnigkeit nachgibt, das sich einstellt, wenn man vor einer weit und breit leeren Straße steht. Dabei fand ich bisher, dass sich Schweden im großen und ganzen eher an Regeln halten als Deutsche.

Zum anderen war da natürlich das Kölsch. Als Beinahe-Bayer war ich selbstredend äußerst skeptisch gegenüber 0,2l-Gläschen. Doch spätestens nachdem mich unser Gastgeber in eine der älteren Braustuben mitnahm, wo einem der wortkarge bärbeißige Hühne von Wirt zwei Klösch hinstellt (welch feinmotorische Leistung!) bevor man sich seinen Platz am Tresen fertig ausgesucht, geschweige denn bestellt hat, und dann für stetigen Nachschub sorgt, war ich versöhnt und fand Kölsch sogar lecker. Was allerdings am schwedischen Folköl liegen mag.

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