Kristdemokraterna

Die gegenwärtige schwedische Regierung besteht aus der bürgerlichen Moderatpartiet, der Zentrumspartei, der liberalen Folkpartiet und den Kristdemokraterna (kd). Letztere sind im Gegensatz zum deutschen Pendant keine große Volkspartei, sondern eine kleine ultrakonservative Partei, in der sich die “religiöse Rechte” inklusive evangelikaler Vereinigungen wie Livets Ord versammelt.

Aber die anderen drei brauchen (kd) zum Regieren und immer wieder hört man von Vorhaben, gegen die sich der kleinste der Koalitionsteilnehmer sträubt. Zwei aktuelle Beispiele:

  • Die Regierung will den Schulbeginn im Alter von sechs Jahren obligatorisch machen und damit die Grundschule auf zehn Jahre verlängern. Bisher war das Vorschuljahr freiwillig. Die Christdemokraten zweifeln.
  • Alle Partien des Reichstags, also auch die Oppositionsparteien, sprechen sich mittlerweile für eine geschlechtsneutrale Gesetzgebung beim Thema Ehe aus. In praktischen Belangen sind gleichgeschlechtliche Partnerschaften zwar schon heute nicht mehr benachteiligt, der neue Gesetzestext würde die letzten semantischen Hürden beseitigen und Homosexuelle könnten in Zukunft “heiraten” und “Ehe schließen” anstatt ihre “Partnerschaft registrieren”. [(kd) bleibt hart dagegen](http://www.sr.se/cgi-bin/ekot/artikel.asp?Artikel=1429905), natürlich mit dem gleichen Nicht-Argument wie G. W. Bush, dass die Ehe als Institution zwischen Mann und Frau geschlossen wird. Das sei eine Regelung wie sie sich hunderte von Jahren lang in Schweden bewährt habe. Richtig viele Freunde scheinen sie sich damit nicht zu machen. Wenn heute Wahl wäre, würden die Christdemokraten [unter der 4%-Sperre](http://www.sr.se/cgi-bin/ekot/artikel.asp?Artikel=1430123) landen und nicht mehr ins Parlament einziehen.
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