Wie angekündigt setzt die bürgerliche Regierung ihre Privatisierungspolitik fort. Der Alkoholproduzent Vin & Sprit, zu dem unter anderem die Vodka-Marke Absolut gehört, stand von Anfang an auf der Verkaufsliste und gestern wurde bekannt gegeben, dass der französische Konzern Pernod Ricard der Meistbietende war und 55 Milliarden Kronen (knapp 6 Milliarden Euro) in die schwedische Staatskasse fließen lassen wird.
Der Preis wird von den schwedischen Medien und Politikern als erfreulich hoch kommentiert. Mit dem Geld sollen Schulden zurückgezahlt werden und die dadurch entstehenden Zinserleichterungen sollen den schwedischen Haushalt mit gut einer Milliarde jährlich entlasten. Das sei mehr Geld als der Gewinn von Vin & Sprit und deshalb sei es ein gutes Geschäft für den Staat, dessen Aufgabe es nicht sei, große Unternehmen zu führen und Alkohol herzustellen. So die Argumentation der Regierung.
In diesem Fall bin ich eher geneigt zuzustimmen als wenn mit Steuergeldern aufgebaute Ressourcen verscherbelt werden, wie es zum Beispiel bei Schulen oder im Gesundheitssystem der Fall ist. Es gibt Bereiche, in denen die Bürger und damit der Staat ein starkes Interesse haben, einen “Konkurs” zu vermeiden.