Es scheint, als risse die Diskussion um die Wölfe in Schweden nie ab. Erst gestern sorgte ein Beschluss, dass ein Wolf hier ganz in der Nähe, der drei Jagdhunde und ein Schaf auf dem Gewissen haben soll, nicht im Rahmen der so genannten “Schutzjagd” zum Abschuss freigegeben werden darf, für ein wenig Aufsehen (S). Man kam zu dem Schluss, dass aktuell kein weiterer Schaden mehr zu entstehen scheint.
Wölfe sind für Menschen ungefährlich. Den letzten Todesfall in Schweden gab es 1821. Dagegen stehen etwa zehn Tote pro Jahr durch Unfälle mit Elchen. Erklärtes Ziel Schwedens ist es, einen Bestand von 200 Wölfen im Land zu haben. Nachdem Wölfe Anfang der Achtziger fast ausgerottet waren, ist man mit der aktuellen Zahl von 90 Tieren auf einem guten Weg, das Ziel schon in den nächsten Jahren zu erreichen.
Die meisten Konflikte scheinen mit Jägern zu tun zu haben. In der Tat werden jährlich etwa zehn freilaufende (Jagd-)Hunde von Wölfen gerissen. Meine persönliche Meinung dazu ist, dass der Wolf hier das höhere Recht hat und die Hundehalter gefälligst auf ihre Lieblinge aufpassen sollen, wenn sie sie gern haben. Dass Wölfe den Jägern die Beute streitig machen, ist erstens ein irrelevantes Argument, wenn man Jagd als notwendiges Übel ansieht und den “Spaß” am Töten von Tieren nicht als Motivation anerkennt. Zweitens isst, wenn man der Wikipedia (S) glaubt, ein Wolf pro Jahr gerade einmal das Gewicht eines Elches. Das dürfte selbst mit 200 Wölfen bei den jährlich 100.000 gejagten Elchen kaum auffallen.
Ich finde es einen schönen Gedanken, dass es in den Wäldern nicht weit von hier Wölfe gibt.