Das Gustavianum ist eines der älteren Gebäude der Universität in Uppsala. Es wurde 1622-1625 am Domplatz, direkt gegenüber der Kathedrale erbaut. Neben einem permanenten Museum und wechselnden Ausstellungen ist in der Kuppel der Anatomielehrsal von Olof Rudbeck zu besichtigen.
Das Gebäude hat seinen Namen von Gustav II. Adolf, der es errichten ließ, als der bisherige Universitätssitz nicht mehr ausreichte, den wachsenden Bedarf an hochqualifizierten Menschen für die aufstrebende Großmacht Schweden zu decken. Zu Beginn fanden sich außer Lehrsälen, Essens- und Leseräume für Studenten und eine Buchdruckerei im Gustavianum. Später kam eine Bibliothek dazu.
Die auffälligste Veränderung des Hauses fand 1662-63 statt, als der Anantomieprofessor und Universalgelehrte Olof Rudbeck eine Kuppel in der Mitte des Hauses errichten ließ, die eine Sonnenuhr krönt. In der Kuppel befindet sich das Theatrum anatomicum, ein runder Lehrsaal mit Seziertisch in der Mitte, der von steil aufragenden Reihen mit Stehplätzen umgeben ist, so dass 200 Menschen möglichst nah und mit freier Sicht das Geschehen verfolgen konnten. Während des Brandes in Uppsala vom 16. Mai 1702, bei dem Rudbeck viel seiner Arbeit verlor, soll er vom Dach des Gustavianums aus die Löscharbeiten dirigiert haben.
Zwischen 1778, als das alte Hauptgebäude abgerissen wurde, und 1887, als das heutige errichtet wurde, war das Gustavianum Hauptsitz der Universität Uppsala. Die Bibliothek war schon Mitte des 19. Jahrhunderts in den Neubau Carolina Rediviva ausgelagert worden.
Noch bis 1997 wurde das Gustavianum von den universitären Institutionen für alte Geschichte genutzt, seitdem ist es ausschießlich das Museum Gustavianum. Dort sind heute Sammlungen mit klassischen, ägyptischen und nordischen Antiquitäten zu sehen. Rudbecks Lehrsaal ist zugänglich und gehört zur ersten Riege der Sehenswürdigkeiten in Uppsala. Zusätzlich gibt es wechselnde Ausstellungen.
Wer bis hierher gelesen und es noch nicht gemerkt hat: Obiger Text ist aus der Wikipedia. Aber umgekehrt irgendwie. Ich habe den Text vorhin mit dem Gedanken an die Wikipedia geschrieben, weil es zum Gustavianum dort bisher keinen Eintrag auf Deutsch gab. Jetzt schon.