Wort der Woche: Hockeyfrilla

Mit “Hockeyfrilla” wird hier in Schweden die typische Frisur der 80er-Jahre bezeichnet, bei der nur die Nackenhaare lang sind und der Rest kurz. Das Wort setzt sich aus “Hockey”, der Sportart, die hier populärer ist als Fußball, und “Frilla” zusammen. Letzteres ist hier nicht die altertümliche Bezeichnung für “Geliebte”, die man im Wörterbuch findet [1], sondern ein umgangssprachlicher Ausdruck für “Frisur”. “Hockeyfrilla ” bedeutet also Hockeyfrisur und das kommt angeblich (S) daher, dass sich langhaarige tschechische Hockeyspieler aus praktischen Gründen die Haare so schnitten.

Meine eigene Theorie ist aber eine andere: “Hockeyfrilla” klingt einfach zu sehr nach dem schönen deutschen Wort für diese Frisur, an der man gelegentlich auch heute noch Deutsche erkennt: Vo-ku-hi-la, die Kurzform für Vorne-kurz-hinten-lang. Es reicht, die Anfangskonsonanten der Silben (also V und H) auszutauschen, wie es beim spielerischen Umgang mit Sprache oft vorkommt, und schon ist man fast bei der “Hockeyfrilla”.

[1] Dort fand ich auch das alte Wort Kebsweib, das ich nicht kannte, aber in Texten aus dem 16. Jahrhundert auftaucht:
bq. der, so kein eheweib hat und … an einer ehefrauen stat ein kebsweib hat, der sol nicht vom sacrament abgetrieben werden, doch das er an einem weibe sich benügen lasse.

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