Die jagenden Norweger

Das Verhältnis der Schweden zum kleineren Nachbarn, der sich ja erst vor 100 Jahren abgespalten hat, ist ein ganz eigenes. In gewisser Weise sind Norweger für Schweden so wie Österreicher für Deutsche. Sie reden ein wenig seltsam, aber man versteht sie größtenteils. Man macht Witze über sie aber mag sie eigentlich doch recht gern.

Es gibt aber auch echte Unterschiede und ich will hier nur einen herausgreifen: das Jagen von Wildtieren. Dazu muss man wissen, dass die Grenze zwischen Schweden und Norwegen größtenteils völlig offen ist und Tiere sich verständlicherweise wenig um einen Strich auf der Karte scheren. Norweger halten aber (leider) von Artenschutz nicht so viel und das nicht nur im Wasser (Walfang!) sondern auch an Land. So kommt es vor, dass schwedische Tierschützer und Forscher die wenigen wildlebenden Wolfsrudel, die es noch gibt, mit Peilsendern versehen, um ihre Bewegungen zu verfolgen – und dass dann die Norweger auf der anderen Seite ebendiese Peilsender ganz toll finden, weil sie es einfacher machen, die Wölfe zu erschießen.

Gerade regen sich die Norweger auf, dass Schweden die Jagdsaison für Schneehühner verkürzt hat (S) und wollen es mit gleicher Münze heimzahlen. Denn auch in Schweden gibt es Jagdverrückte, die natürlich gerne nach Norwegen reisen.

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