Die sogenannten Qualitätsmedien zeichnen sich nach den schwedischen Wahlen durch Ungeduld aus. Die Stimmenauszählung läuft noch und die einen bauschen den hypothetischen Fall, dass weniger als 300 Stimmen Unterschied zur vorläufigen Zählung vom Sonntag für eine eigene Mehrheit von Reinfeldts Allianz reichen würden, zu einer ungerechtfertigten Dramatik auf. Sicher, es gibt die Wahlbezirke, in denen es knapp ist so dass ein paar Stimmen ein Mandat zwischen den Blöcken hin und her schieben können. Knappe Bezirke gibt es jedoch statistisch für beide Seiten und warum bloß die einen zu Gunsten gerade der richtigen Allianzpartei umkippen sollten, bleibt unbegründet.
Die ZEIT kommentiert derweil (danke, @toco), was für ein Fehler es ist, dass die Grünen die Einladung Reinfeldts ablehnen und “keine Verantwortung übernehmen”. Dazu kann man wiederum nur sagen, dass so eine Einschätzung völlig verfrüht ist. Hier warten erst einmal alle auf das endgültige Wahlergebnis, das sich bis morgen Vormittag verspäten wird. Deshalb gab es auch noch keine direkte Einladung zu Verhandlungen an die Grünen, die sie hätten ausschlagen können.
Aber irgend etwas muss man ja anscheinend schreiben.