Eine der Auswirkungen davon, dass die Steuerklärungen von Personen und Firmen in Schweden öffentlich sind, sind Zeitungsrecherchen, in denen lokale Branchen unter die Lupe genommen werden. Zum Beispiel hat die hiesige Lokalzeitung Upsala Nya Tidning (UNT) die Gastwirte untersucht und berichtet, dass 19 von ihnen keinen zu versteuernden Gewinn ausgewiesen haben. Man vermutet schwarz bezahlte Löhne als Ursache.
Gleichzeitig kann UNT den neuen König der Gastwirte krönen. Abdallah Fathallah Youssef hat zuletzt 900.000 Kronen Gewinn versteuert. In den letzten Jahren hat der “Neuling” syrischer Herkunft mit seiner Familie drei Restaurants in Uppsala gekauft und renoviert. Zwei davon, ein griechisches direkt am Fluss und ein italienisches in der Nähe der Universität, besuchen wir selbst sehr gerne. Das Essen ist prima und weil sie so beliebt sind, muss man immer einen Tisch vorbestellen. Qualität setzt sich eben auch gegen etablierte Strukturen durch. Youssefs Aussage, dass er sein Lebenswerk bestimmt nicht aufs Spiel setzen werde, indem er Steuern hinterzieht, kann man nur zustimmen und es dürfte schwer fallen, Leute wie ihn nicht als positives Beispiel für Einwanderung anzuführen.