Wort der Woche: Hembränt

Das Thema Alkohol ist schier unerschöpflich. Wegen der traditionell hohen Steuern und der strengen Regulierung des Verkaufs im Systembolaget ist es nicht verwunderlich, dass einige Schweden selbst Hand anlegen und schwarz brennen. Das Resultat, der “daheim gebrannte” Schnaps, wird hembränt genannt.

Der typische Behälter ist ein weißer Plastikkanister wie man ihn auch in der mit Klischees überladenen IKEA-Werbung über Mittsommer bestaunen kann. Genau weiß es natürlich niemand, wie weit verbreitet diese höchst illegale (v.a. wenn man das Getränk verkauft) Tätigkeit ist, aber man sagt, dass in den letzten Jahren geschmuggelte Importware den Schwarzbrennern den Markt abgegraben hat. Nichtsdestotrotz sind Anspielungen auf hembränt unter Schweden immer wieder einen Lacher wert und man kann wohl so weit gehen, es als schwedisches Kulturgut zu bezeichnen, das vorwiegend für die ländlichen Gegenden Norrlands typisch ist.

Die traditionelle Methode, das Gesöff zu testen, das einem angeboten wird, ist das Anzuzünden. Brennt es grün, ging bei der Herstellung etwas schief und es entstand Methanol. Das ist giftig und macht blind! Ethanol, der trinkbare Alkohol, brennt blau. Brennt es überhaupt nicht, ist der Schnaps zu schwach und man verlangt sein Geld zurück.

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