Spik ist schwedisch für “Nagel”; eine Matta ist ein “Teppich”. Eine Spikmatta dementsprechend ein “Nagelteppich”, auch “Fakirbett” oder “Nagelbrett” genannt.
Was daran schwedisch sein soll? Folgendes. Spikmattor waren dieses Jahr ein echter Verkaufsschlager in Schweden. Allein ein Anbieter hat 150.000 Stück abgesetzt und es gibt zahlreiche Kopien, so dass sich in etwa jedem zehnten Haushalt eine solche finden dürfte.
Es handelt sich dabei nicht um die “klassische” Variante aus Holzbrett mit Eisennägeln, sondern um ein dünnes Polster in Rückengröße, das mit spitzen Noppen aus Hartplastik bestückt ist. Google findet zahlreiche Bilder.
Bemerkenswert ist der stolze Preis von umgerechnet 50 Euro für dieses simple Produkt. In gewisser Weise löst die Spikmatta damit die Foppatofflor als überteuertes Mode-Plastikprodukt ab.
Neben dem Preis gerieten die Nagel-Matten vor allem durch irreführende Werbung in die Kritik. Da wird behauptet, dass das Liegen auf der Matte gegen alles mögliche hilft, von Schlafstörungen über Migräne bis zu Lungenkrankheiten. Gestützt wird das nur auf individuelle Aussagen und keine wissenschaftliche Untersuchung hat einen positiven Effekt gezeigt. Damit gehört die Spikmatta genauso wie Homöopathie ins Reich der Quacksalberei.
Nichtsdestotrotz scheinen viele die “Anwendung” zu genießen und der Erfolg ist nicht zuletzt durch positive Mundpropaganda zustande gekommen.