José Gonzáles

Globalisierung ist toll und José Gonzáles ist schwedischer Liedermacher aus Göteborg.

Seine Musik besteht aus Gitarre und Stimme, ist sehr entspannt und erinnert ein wenig an Simon & Garfunkel. Sein Debutalbum Veneer von 2004 habe ich mir neulich gekauft^1^ und fragte mich, woher ich das Stück Heartbeats kannte. Eine Suche in meinem Archiv brachte zutage, dass es tatsächlich ein Cover ist. Und zwar von den ebenfalls schwedischen und ebenfalls tollen The Knife, einem Geschwisterpaar aus Stockholm, das unter ihrem eigenen Label elektronische Musik macht.

Außerdem hatte ich – ohne es zu wissen – Gonzáles’ Version von *Heartbeats* auch schon vor längerem gehört und zwar in diesem wunderschönen Werbefilm, als dieser vor gut einem halben Jahr seinen Weg durch die Blogs nahm: ([YouTube DirektJose](http://youtube.com/watch?v=2Bb8P7dfjVw))

^1^Ich kaufe, wenn möglich, meine Musik elektronisch bei [eMusic](http://www.emusic.com), das ich hier einmal empfehlen möchte. 90 Lieder pro Monat für 20 Euro (es gibt auch kleinere Abos) sind ein gutes Geschäft, zumal man ordentliche MP3-Dateien bekommt und kein [kaputtes Format](http://www.defectivebydesign.org/). Aktuelle Sachen der großen Labels wird man dort zwar nicht finden, aber es ist eine Fundgrube für vieles andere. Ich habe keine Probleme, mein Kontingent jeden Monat auszufüllen, gerade weil ein Liedpreis von 22 Cent auch zu Experimenten einlädt. [Gonzáles’ Album *Veneer* bei eMusic](http://www.emusic.com/album/10865/10865270.html) [The Knife bei eMusic](http://www.emusic.com/artist/11690/11690631.html)

*Nachtrag, 13. Januar 2007:* Nach dem Klick gibt es das Video mit dem Original:

([DirektKnife](http://www.youtube.com/watch?v=ZatCZ1YWQeI))
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Tier des Jahres 2007: der Elch

Schwedische Elche erfreuen sich in Deutschland ungebrochener Beliebtheit. Vielleicht ist es an der Zeit, die Verbindung zwischen Elch und Schweden in den Köpfen zu lockern, denn es gibt sie auch in Kontinentaleuropa und – immer häufiger – auch in Deutschland.

Um auf die Rückkehr der großen Wildtiere aufmerksam zu machen, kürte die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild 2003 den Wolf und 2005 den Braunbären zum Tier des Jahres. Dieses Jahr ist der Elch dran.

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God Fortsättning!

Wenn Schweden im neuen Jahr jemanden zum ersten Mal treffen, wünscht man meist nicht mehr wie in der Zeit vor Silvester “gott nytt år”, also “gutes neues Jahr”, sondern “god fortsättning”, eine “gute Forsetzung” des neuen Jahres. Schließlich hat es schon angefangen.

Ein frohes 2007 allen Lesern!

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Ältestes Blatt der Welt nur noch online

OK, ich hatte von der Zeitung Post- och Inrikes Tidningar (S) bisher nie gehört. Schließlich fallen Insolvenzen, Schuldensanierungen, Unternehmens- und Regierungsnachrichten nicht wirklich in mein Interessensgebiet.

Trotzdem ist es erwähneneswert, dass dieses Blatt das älteste der Welt ist. Seit 1645 wird es täglich herausgegeben. Und ab Neujahr ist damit Schluss, denn die Printausgabe wird zugunsten eines reinen Online-Portals eingestellt.

(via)

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Snus wird teurer

In Deutschland wird die Mehrwertsteuer zum neuen Jahr um drei Prozent auf 19% erhöht. In Schweden ist sie schon bei 25%. Stattdessen wird die Steuer auf Snus erhöht – und zwar gleich um 100% (S), so dass eine Dose des Kautabaks in etwa so viel wie eine Packung Zigaretten kosten wird. Die Hamsterkäufer sind unterwegs…

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Esbjörn Svensson Trio

Ich breche gleich für ein paar Tage nach Deutschland auf und weiß noch nicht, wie oft ich von dort schreiben kann.

Wer sich für modernen Jazz interessiert, kann sich derweil am Artikel, den die ZEIT neulich über das Esbjörn Svensson Trio schrieb, erfreuen.

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Minnepinne

Ist es nur für des Schwedischen Mächtige verdammt lustig, dass die Norweger ihre USB-Speicherstäbchen minnepinne nennen? :-)

Zur Erklärung: Minne bedeutet auch auf Schwedisch “Gedächtnis” und “Speicher”, ebenso wie pinne das “Stöckchen” ist. Trotzdem sagt man hierzulande USB-stick oder USB-minne, denn minnepinne klingt einfach zu albern.

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Wort der Woche: Dopparedan

Es ist Weihnachten. Man feiert auch in Schweden am Abend des vierundzwanzigsten, meist in familiärem Rahmen. Das schwedische Wort für Weihnachten, jul, stammt noch aus vorchristlicher Zeit, als auch schon gefeiert wurde, dass die Tage jetzt wieder länger werden. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes ist vergessen.

Ich

Wie bei vielen Feiertagen wird der Abend vor dem eigentlichen Feiertag mit -afton bezeichnet. Heute ist also julafton, morgen ist juldagen, der Weihnachtstag. Das Schwein, das in der bäuerlichen Gesellschaft traditionell zum Fest geschlachtet wurde, stand für einen Großteil des Essens. Der Schinken wurde über Nacht gekocht und der fettige Sud war zu nahrhaft und geschmackvoll, als dass er weggeworfen wurde.

Deshalb tauchte man am Morgen des Julafton sein Brot in eben diesen und aß es. Doppa bedeutet “eintauchen” im Schwedischen und so wird der Julafton auch dopparedan genannt, wobei dan die verschlissene Form von dagen ist. Damit verknüpft ist das Herunterrechnen bis zu diesem Tag: ..., dan före dan före dopparedan, dan före dopparedan, dopparedan.

Das Essen ist zweifelsohne das Wichtigste an Weihnachten in Schweden. Im Prinzip landen die unterschiedlichen Teile des Schweins auf dem Tisch und Vegetarier dürften es an Weihnachten schwerer haben als sonst. Man isst also nicht ein Gericht, sondern auch in kleinerem Kreis wird ein Buffet, der sogenannte julbord, aufbereitet. Die Vorbereitungen dafür erstrecken sich nicht selten auf die Tage davor, je nachdem wie viel man selbst macht.

Eine Auswahl an Leckereien, die man auf einem Julbord finden kann:

  • gravad lax – gepökelter Lachs, mit der zugehörigen Soße
  • inlagd sill – eingelegter Hering, verschiedene Sorten
  • köttbullar – die kleinen Hackfleischbällchen
  • sylta – Sülze, fast presskopfartig
  • julskinka – großer gekochter und gegrillter Weihnachtsschinken, dazu Senf und Apfelmus
  • revbenspjäll – gebratene Rippchen
  • Janssons frestelse – Janssons Versuchung, Kartoffelauflauf mit Zwiebeln und Sardellen
  • Wurst in verschiedenen Varianten
  • Kartoffeln, Brot, Käse… Eine lustige Tradition, die in Schweden zu Weihnachten gehört, ist das Reimen. Zum Beispiel sind heute alle Überschriften im Kulturteil von *Dagens Nyheter* in Reimform. Es ist üblich, dass zu jedem Geschenk ein Reim gedichtet wird, der den dahinterstehenden Gedanken verdeutlichen oder einen Tipp geben soll, was sich in der Verpackung befindet. Da ich eben dies noch nicht getan habe, belasse ich es hiermit und wünsche allen Lesern frohe Weihnachten. **God Jul!** *Fiket* wird zwischen den Jahren nicht brachliegen, aber vielleicht etwas ruhiger…
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