Freitag, der 13.

Menschen mögen keine weltliche Erklärungen, die sind wohl zu langweilig. Deshalb gibt es Religion und sonstigen Aberglauben. Dabei ist es doch viel interessanter, die Erklärung hinter vermeintlich Unerklärlichem zu entdecken, als (an) eine unbeweisbare Geschichte zu glauben. Was steckt also zum Beispiel hinter der Tatsache, dass an Freitagen, die auf den 13. eines Monats fallen, statistisch mehr Unfälle (S) in Schweden passieren, als an anderen Freitagen.

Da ist zum einen der Effekt der selbsterfüllenden Prophezeiung zu nennen, also dass aufgrund der Erwartungshaltung oder übertriebener Vorsicht mehr passiert, als wenn man das Datum ignoriert. In Schweden kommt jedoch noch ein weiterer Aspekt hinzu, der die Statistik verfälscht. Jedes Jahr am 13. Dezember wird nämlich Lucia gefeiert. Zu diesem Anlass wird mit Feuer in Haaresnähe hantiert, was nicht nur zu einer Vielzahl an Unfällen führt, sondern damit auch zu einer Verschiebung der freitäglichen Unfallzahlen hin zum 13., weil eben alle sieben Jahre Lucia auf einen Freitag fällt.

Was genau es mit dem Luciafest auf sich hat, werde ich zu gegebenem Anlass schreiben, trotzdem hier der Ungeduldigenlink.

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Die Rundfunkgebühren und das Gewissen

Drei der neuen schwedischen Minister sind unter Druck, unter anderem weil sie keine Rundfunkgebühren gezahlt haben. Das ist in Schweden strafbar. Und da das in den letzten Tagen so sehr in den Medien war, wurden über 6000 Schweden jetzt von ihrem Gewissen gepackt und zum Anmelden des Apparates überredet.

Falls sich jemand fragt: Ja, wir haben einen angemeldeten Ferseher, obwohl ich mich schon manchmal frage, ob es 500 Kronen im Quartal wert ist, zweimal pro Woche Nachrichten zu sehen. Denn eigentlich haben Computer das Medium Fernsehen für mich vollständig ersetzt.

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Der Schwedische Wohlfahrtsstaat

Das schwedische Modell des Wohlfahrtsstaates wird weltweit viel beachtet, schließlich scheint hier das Kunststück gelungen zu sein, trotz hoher Steuern und einem ausgeprägten Fürsorgestaat, für eine wachsende Wirtschaft, geringe Arbeitslosigkeit und einen ausgeglichenen Staatshaushalt zu sorgen. Schon länger wollte ich die Gründe und Unterschiede zu Deutschland einmal zusammenfassen, habe mich aber bisher immer vor diesem weiten Thema gedrückt. Außerdem können andere das besser:

  • Gerade erschien ein [Artikel auf Telepolis](http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23728/1.html) zu ebendiesem Thema. Darin werden nicht nur alle wichtigen Zahlen genannt, sondern auch einige Hintergründe beleuchtet.
  • Im Allgemeinen mögen die Schweden ihren Wohlfahrtsstaat, doch einige sehen ihn eher pessimistisch und behaupten gar, er hätte [Schweden verdorben](http://limewoody.wordpress.com/2006/06/07/how-the-welfare-state-corrupted-sweden/) (E).
  • So weit geht der [Artikel im Tagesspiegel](http://blog.tagesspiegel.de/flatworld/eintrag.php?id=247) dann doch nicht, beleuchtet aber doch einige Kritikpunkte.
  • Ob die neue konservative Regierung ihr Wahlversprechen hält, am Sozialstaat festzuhalten, ist eine interessante und wichtige Frage, die die taz [mit Nein beantwortet](http://www.taz.de/pt/2006/09/21/a0163.1/text)
  • Auch andere Blogger [befassen sich mit dem schwedischen Modell](http://ascetonym.blogsport.de/2006/08/10/swedish-model/) und verlinken weitere lesenswerte Texte. So, und wer das jetzt wirklich alles liest, ist entweder Volkswirtschaftler oder sollte es werden. ;-)
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Museen sollen wieder kosten

Steuern sollen gekürzt werden, aber staatliche Museen in Schweden, die erst Anfang letzten Jahres kostenlos wurden, sollen (S) wieder Eintrittsgelder verlangen.

Ich finde das sehr schade, denn es geht um vergleichsweise wenig Geld und die Abschaffung der Eintrittsgelder hat zu einer Verdopplung der Besucherzahlen geführt. Sehr gut investiertes Geld, würde ich sagen.

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Fyr

Leuchtturm auf
Örskar

Der Leuchtturm (schwed: fyr) auf Örskar. Mehr Bilder.

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Ein weiterer Grund für einen Volvo

Manchmal zahlt sich die automatisch aktualisierte Suche nach allem Schwedischen in Blogs doch aus und jetzt ist es spät genug, so etwas zu schreiben: Eine englische Autoversicherung befragt seine Kunden nach fahrzeugbezogenen Sexgewohnheiten und ermittelt nebenbei das beliebteste Fahrzeug dafür. Der Gewinner ist ein Volvo (E) und verweist zwei deutsche Kleinbusse auf die Plätze.

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Forsmark, die unendliche Geschichte

Wie man Vertrauen aufbaut, dass Kernkraftbetreiber wissen, was sie tun:

  • Vor zwei Monaten: Störfall im Reaktor 1 von Forsmark, Abschaltung, Fehlersuche.
  • Vor zwei Wochen: Forsmark 1 und 2 sollen wieder ans Netz, doch diesmal hakt es im Reaktor 2.
  • Heute: Ein Routinetest der Notstromversorgung, [legt erneut](http://www.sr.se/cgi-bin/uppland/nyheter/artikel.asp?artikel=967843) (S) Forsmark 1 lahm, weil sich der planmäßige Teilstopp nicht zurücksetzen ließ. Man lese auch in der ZEIT, warum [Kernengergie ins Technikmuseum](http://www.zeit.de/2004/32/Kernenergie?page=all) gehört.
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Offenere Einwanderung nach Schweden

Der SR schreibt über die neuen Regeln für ausländische Arbeitskräfte:

Ausländer, die nicht aus der EU kommen, [dürfen] drei Monate lang eine Anstellung in Schweden suchen. Wenn sie in dieser Zeit einen Arbeitgeber finden, dürfen sie nach schwedischen Tarifregeln angestellt werden. Nach Auffassung von Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt ermöglicht die Neuregelung sowohl Flüchtlingen als auch ausländischen Spezialkräften einen leichteren Zugang zum schwedischen Arbeitsmarkt.

Tolle Sache, finde ich. Neulich hatte schon der Chef der Handelsbank vorgeschlagen (S), Einwanderungsbeschränkungen ganz aufzuheben. Das würde Wachstum bringen und Schwarzarbeit verringern. Außerdem sieht er im schwedischen Klima eine natürliche Hürde, die den Zustrom an Menschen beschränkt.

Es gibt Tage, an denen ich das voll und ganz nachvollziehen kann.

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Rekapitulation

Gestern abend schrieb ich, ohne es zu merken, den Zweihundertsten Beitrag auf diesem Blog. Zeit für eine kleine Statistik.

  • Fiket.de startete am
    1. März, also vor rund 200 Tagen. Durchschnittlich ein Beitrag pro Tag ist mehr als ich mir ursprünglich vorgenommen hatte. Etwa 30 Artikel warten darauf, zu Ende geschrieben zu werden.
  • Gut 50 Mal wird aus anderen Blogs hierher verlinkt, danke dafür.
  • Die Besucherzahlen wachsen langsam, aber stetig. Zur Zeit kommen etwa 250 Leute pro Tag (unique visits), die sich jeweils fünf verschiedene Unterseiten ansehen. Allzeithoch waren 2000 Besucher innerhalb eines Tages als die deutsche Presse den [Störfall in Forsmark](http://www.fiket.de/2006/07/27/stoerfall-im-kernkraftwerk/) verschlafen hatte. Gelesen zu werden, ist sicherlich ein ein wichtiger Faktor, den Spaß am Blog zu erhalten und es weiterzuführen. Noch mehr gilt das für eure Rückmeldungen, sei es per Email oder in den Kommentaren. Deshalb möchte ich die Gelegenheit nutzen und alle, die das hier lesen, auffordern, einen [Kommentar zu schreiben](http://www.fiket.de/2006/10/11/rekapitulation/#respond). Kritik, Verbesserungsvorschläge oder Lob an Fiket.de sind willkommen, ebenso ein kurzer Hinweis, von wo, wie oft und warum ihr hierher kommt.
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Farbenfroh

Wohnhäuser am Rande von
Uppsala

Wohnhäuser am Rande von Uppsala, etwa 200m von meiner Wohnung in Flogsta.

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