Stromausfall ⇒ Schneeballschlacht

Es war ein wenig gespenstisch, im positiven Sinn, gestern Abend nach Hause zu kommen. In Flogsta, dem Studentenviertel in dem ich lebe, war der Strom ausgefallen. Keine Straßenbeleuchtung, Kerzenschein aus den Fenstern und wegen des vielen Schnees trotzdem nicht dunkel. Menschen auf den Wegen, die ansonsten vor ihren Computern gesessen wären. Was ich leider nicht mitbekommen habe, sondern in der Lokalzeitung lese: In den Stunden bis der Strom zurückkehrte entwickelte sich in Flogsta eine Schneeballschlacht mit etwa 300 Leuten. Toll.

Der heftige Wind hat sich gelegt doch es soll erst heute im Laufe des Tages aufhören zu schneien. Es liegt etwa ein halber Meter Schnee – so viel wie ich während meiner gut sechs Jahre hier kaum gesehen habe. Uppsala ist kein “Schneeloch”. Schon übermorgen soll es jedoch Tauwetter mit sechs Plusgraden geben. Dann bleibt nur zu hoffen, dass das lange genug anhält, dass die Wege völlig frei werden. Wieder gefrorener Schneematsch ist kein Spaß.

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Alles weiß

Hier hat es in den letzten 36 Stunden gemächlich, aber fast durchgehend geschneit. Gut zwanzig Zentimeter schöner, trockener Schnee sind mittlerweile zusammengekommen. Ich höre, dass auch in Deutschland Wintereinbruch ist. Wie sieht es denn bei euch aus, liebe Leser?

Nachtrag 081124: Wie schon in den Kommentaren erwähnt, wurde das Wetter gestern in Uppland zu einem Schneesturm, der auch jetzt noch nicht ganz vorbei ist. Es ist keineswegs so, dass man in Schweden mit sowas keine Probleme hat, weil man “daran gewöhnt ist”. DN schreibt von Verkehrschaos auf den Straßen und am Flughafen Arlanda werden Flüge abgesagt oder sind stark verspätet.

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Wort der Woche: Vidimeras

Beglaubigte Kopien von seinen Dokumenten zu bekommen, ist ein zeitraubendes, manchmal sogar teures, aber oft notwendiges Übel – zumindest in Deutschland. Hierzulande handhabt man das etwas lockerer. Man kann seine Zeugniskopien und ähnliches nämlich von jedermann beglaubigen lassen. Dazu schreibt der Beglaubigende auf die Kopie “Vidimeras”, was soviel bedeutet wie “wird bestätigt”, unterschreibt und fügt zusätzlich seinen Namen in lesbarer Form und Telefonnummer hinzu.

Vielleicht gehe ich zu weit, wenn ich das als Symptom dafür auslege, dass man in Schweden etwas mehr auf Vertrauensbasis miteinander umgeht als anderswo. Ich finde, das ist der Fall.

Ob der Beglaubigende im Betrugsfall mit belangt werden kann, weiß ich nicht, kann es mir aber gut vorstellen.

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Lunds domkyrka

Was macht man, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht und der fette Dom trotzdem nicht in die Kamera passt, weil man sein Weitwinkelobjektiv zu Hause gelassen hat?

Der Dom in
Lund

Das neue Hugin ist übrigens toll.

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Ubuntu

Ubuntu

Der Begriff Ubuntu kommt aus den Sprachen der afrikanischen Völker Zulu und Xhosa und steht für „Menschlichkeit" und „Gemeinsinn", aber auch für den Glauben an ein universelles Band des Teilens, das alles Menschliche verbindet. (Zitat Wikipedia).

Als Europäer kennt man das Wort wohl vor allem von der Linux-Distribution her. Seit kurzem wird hierzulande aber auch die gleichnamige “Fair-Trade-Cola” beworben und verkauft. Ich habe bisher weder die Cola noch das Linux probiert. Ersteres werde ich bei Gelegenheit tun, bei letzterem bevorzuge ich das Original.

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Schweden stimmt EU-Vertrag zu

Als das vorvorletzte Land hat Schweden, genauer gesagt das Parlament, gestern am späten Abend für den Lissabon-Vertrag gestimmt. Das ist zwar keine sonderliche Überraschung, aber natürlich trotzdem bemerkenswert und schön.

A propos Europa. Die Krone hat seit letztem Monat weiter an Wert verloren und man muss jetzt 10.2 Kronen zahlen, um einen Euro zu bekommen. Damit hat die schwedische Währung seit August (damaliger Kurs: 9.3 Kr/Eur) rund zehn Prozent ihres Wertes verloren.

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Das fängt ja gut an.

Man könnte glauben es sei Januar. Seit ein paar Tagen hat es in Uppsala konstant Minusgrade und wenn die Vorhersage stimmt, wird das auch noch eine Weile so bleiben. Auf den Radwegen hat sich schon die typische unebene Eisschicht aus gefrorenem Schmelzwasser, Regen und Schnee gebildet, die das Radfahren zu einem Abenteuer macht. Wie jedes Jahr spiele ich mit dem Gedanken, mir Reifen mit Spikes zu holen, werde es traditionsgemäß wohl aber wieder bleiben lassen. Dies ist mein siebenter Winter in Schweden, wenn ich mich nicht verzählt habe. Im milden Winter letztes Jahr gab es nur wenige Tage mit völlig vereisten Radwegen und die waren im Januar. Wir haben November. Die meisten dürften sich mittlerweile mental auf die unpraktische Jahreszeit eingestellt haben. Alles dauert länger. Das bloße vor die Tür gehen, weil man mehr anziehen muss. Das Laufen, weil es glatt ist. Das Fahrradfahren. Mit Bussen und Zügen gibt es auch regelmäßig Probleme. An Winterreifen mit Spikes scheiden sich übrigens die Geister in Schweden. Also nicht bei Fahrrädern sondern Autos. Studien zeigen, dass Reifen ohne “dubbar” beim Großteil der Straßenzustände genauso gut sind und dass die Abnutzung der Metallnoppen erheblich zur Feinstaubbelastung und zum Lärm in Städten beiträgt. Nichtsdestotrotz hört man seit ein paar Wochen wieder das charakteristische Knistern auf den Straßen. Ebenfalls zurückgekehrt sind die ersten Weihnachtsbeleuchtungen und was sonst noch so dazu gehört. Erfreulicherweise fängt man in Schweden nicht schon im Oktober an, sondern erst kurz vor Dezember. Heute morgen hätte es mich beinahe hingelegt, weil ich einen langsameren Radfahrer überholen wollte und deswegen die schmale ausgefahrene Spur im Eis verlassen hatte. Ein, zwei, manchmal auch drei Stürze pro Winter gehören dazu, wenn man sich von ein wenig Eis nicht vom Radfahren abhalten lässt.

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Johnossi - Man must dance

[Videolink](http://www.youtube.com/watch?v=KhFiaIV6JaQ), [mehr über Johnossi](http://de.wikipedia.org/wiki/Johnossi)

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Auf dem Weg nach Lund

Nur gut vier Stunden wird der Zug von Stockholm nach Lund im Süden Schwedens brauchen, den ich gerade bestiegen habe. Ich werde dort heute und morgen die Wikipedia Academy besuchen und hoffentlich Gelegenheit finden, mit den richtigen Leuten über den Schreibwettbewerb zum Thema Astronomie zu reden, den ich im Rahmen des Jahres der Astronomie 2009 plane.

Es gab bisher keinen Schreibwettbewerb in der schwedischen Wikipedia und ich habe vor, das erfolgreiche Konzept der deutschen Wettbewerbe zu kopieren. Als ersten Preis bekommt man einen Asteroiden nach sich benannt. Ganz der kleineren Bevölkerung entsprechend ist die schwedische Wikipedia noch lange nicht so weit wie die deutsche und ich hoffe natürlich, dass der Wettbewerb ein paar sehr gute Artikel über Astronomie hervorbringt.

Man sagt, dass Lund genauso Fahrradstadt ist wie Uppsala. Das werde ich rausfinden, denn ich werde mir ein Rad leihen. Schlafen werde ich die eine Nacht im bekannten Vandrarhem Tåget, einem permanent neben dem Bahnhof geparkten und umgebauten Nachtzug. Ähnlich, aber dann in Bewegung, werde ich morgen Nacht verbringen und Freitag früh wieder in Uppsala ankommen.

Dank an die Svenska Astronomiska Sällskapet, die das Projekt unterstützt und unter anderem mein Zugticket bezahlt.

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Schwedische Erfindungen

Auf meiner ständigen Suche nach Themen für Fiket kamen mir neulich auch Erfindungen in den Sinn als mir jemand erzählte, dass der “Engländer” (verstellbarer Schraubenschlüssel, schwedisch skiftnyckel) aus Schweden kommt.

Jetzt kam mir Josie bei diesem Thema jedoch zuvor. Auch gut.

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