Sobald es ein paar Tage nacheinander über Null Grad hat, reden Schweden vom Frühling. Das ist Wunschdenken. Bis sich das erste frische Grün hier in Uppsala zeigt, vergehen noch einmal vier Wochen und bis die Bäume ausschlagen sechs. Der März ist grau, nass und trist. Alles wartet auf den Frühling, aber der lässt auf sich warten. Gäbe es ein schwedisches Satiremagazin würde es einen solchen Text nicht über den Februar, sondern den März schreiben. Der lange Winter ist nicht so schwer durchzustehen wie viele sagen. Es ist die Zeit gerade jetzt, in der er zwar schon fast aufgegeben hat, aber seinem Nachfolger noch einen schweren Start bereitet, die ich für die “schlechteste” Zeit des Jahres halte.
Zum Glück fliege ich am Mittwoch auf die Kanaren.
Das Schlagerfestival an sich: Uninteressant.
Das Aufhebens, das in Schweden um dieses “Ereignis” gemacht wird: Völlig unverständlich.
Hansbaer berichtet von der Jahrestagung der Stockholmer Jusos. Sehr witzig.
Ich bin gestern von der Arbeit einmal mit dem Bus ins Zentrum gefahren. Normalerweise fahre ich überallhin Fahrrad.
Man muss wissen, dass die Stadtbusse in Uppsala alle grün sind, um meine Verwunderung zu verstehen, als mit der richtigen Liniennummer ein dunkelblauer Bus auftauchte, der zudem an den vorderen oberen Ecken mit einem mir unbekannten Logo beflaggt war und mit dem Schriftzug “Willkommen an Bord der größten Limousine Uppsalas” versehen.
Skeptisch stieg ich ein und zückte meine Buskarte, nur um vom Fahrer weitergewunken zu werden. Das koste nichts.
Auf meinem Sitzplatz angekommen, erklärte sich das Ganze. Das Logo von den Flaggen war nämlich auch auf den Reklametafeln im Bus zu sehen und die verrieten, dass es um das Gränby Centrum geht, ein Einkaufszentrum am nordöstlichen Rand von Uppsala. Jenes bezahlt offensichtlich diesen einen Bus, der zusammen mit “normalen” Bussen auf der Linie verkehrt, die auch zum Gränby Centrum führt. Man muss also Glück haben, damit man kostenlos fährt.
Meine erste Reaktion war: Das ist aber mal eine nette Werbeaktion, von der man auch wirklich etwas hat. Aber dann fragte ich mich schon, wie weit man werbetreibende Firmen ins öffentliche Leben eingreifen lassen sollte. Wann kommt der Fahrradweg, der die Gemeinde nichts gekostet hat, aber dafür mit Werbung bedruckt ist?
Einen Bus im üblichen Grün sieht man im Hintergrund.
Wer sich dafür interessiert, wie die Artikel auf Fiket zustande kommen, kann das drüben im BlogBlog erfahren.
Die Überschrift sagt es eigentlich schon. Es wird ein Schnellzug geplant (S), der die 12 Millionen Menschen in den Regionen um die genannten Städte miteinander verbindet. Bei 250 km/h Reisegeschwindigkeit soll die gesamte Strecke in sieben Stunden bewältigt werden.
Ich fände das eine brauchbare Alternative zum Flugzeug, aber leider soll der Zug erst ab 2025 fahren.
So ganz folgen kann ich der Argumentation wohl nicht, aber das schwedische Straßenamt geht davon aus, dass Vierzig bis Fünfzig Unfalltote pro Jahr vermieden (S) werden können, weil man jetzt auch Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 40, 60, 80, 100 und 120 km/h erlaubt. Bisher gab es nur die ungeraden Vielfachen von Zehn mit maximal 110 km/h. Von der Anhebung der Höchstgeschwindigkeit hätte ich eher den gegenteiligen Effekt erwartet.
Die zahlreichen Mängel an schwedischen Kernkraftwerken in der letzten Zeit, scheinen die Schweden keineswegs zu stören. Eine neue Umfrage (S, pdf) zeigt, dass nur 17% der Befragten für einen schnellstmöglichen Ausstieg aus der Kernenergie sind. Ein Drittel spricht sich sogar für einen Ausbau aus. Fast die Hälfte der Schweden will die bestehenden Kraftwerke weiterlaufen lassen, bis sie aus wirtschaftlichen oder Sicherheitsgründen abgeschaltet werden.
Einer der befragten wird mit dem Satz zitiert, Kernkraft sei billig, sicher und relativ sauber. Dass ersteres nicht stimmt zeigen die Vorfälle der letzten Monate. Billig ist Kernkraft nur wegen staatlicher Subventionen geworden und nur, wenn die Kosten für Uranförderung, Wasser und Abfall nicht mit eingerechnet werden. Zum wiederholten Mal sei dieser Artikel empfohlen.