Offene Türen

Jakarta ist überflutet und wie so oft betrifft es die Armen am meisten. Ein Mitarbeiter der schwedischen Botschaft dort, dessen Haus verschont wurde, hat seine Türen geöffnet, den Nachbarn zum Einkaufen geschickt und beherbergt vorübergehend 60 Leute (S) unter seinem Dach.

Was mich daran erinnert, dass auch unser Gästezimmer und -bett prinzipiell zur Verfügung stehen, falls einer der Leser mal in die Nähe kommt. Aber bitte nicht 60 auf einmal.

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Des Königs Schafe

Des Königs
Schafe

Der Hügel, der sich links im Vordergrund erhebt, ist Kung Björns Hög (S). Dieses Hügelgrab des historisch nicht bestätigten Königs Björn ist etwa 3000 Jahre alt und liegt zwanzig Minuten zu Fuß von meiner Haustür im Naturschutzgebiet Hågadalen.

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Geständnis zum Palme-Mord?

Der Hauptverdächtige zum Mord am schwedischen Premierminister Olof Palme vor 21 Jahren starb im Herbst 2004. Jetzt wird von Briefen und einem mündlichen Geständnis gegenüber seiner Freundin berichtet. Eine “Sensation” ist das in Schweden aber nicht wirklich.

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Carl Bildts Blog

Es dauerte nicht lange, bis das neue Blog des schwedischen Außenministers Carl Bildt in Schweden bekannt wurde. Er legt ein hohes Tempo vor: In der ersten Woche hat er 34 Beiträge geschrieben und die 35.000 Besucher haben bereits über 200 Kommentare hinterlassen, viele davon im Stil von “Hallo Carl. Toll, dass du jetzt auf Schwedisch bloggst und uns an deinem Alltag teilhaben lässt. Weiter so!”.

Er liest wohl auch die Kommentare und antwortet gelegentlich darauf. Es ist beeindruckend, wie er die Zeit dafür findet, denn bloggen nimmt mehr Zeit in Anspruch, als man denkt. Ich gehe natürlich davon aus, dass er in der Tat alles selbst schreibt und für alles Weitere setze ich voraus, dass die Beiträge auch tatsächlich seiner eigenen Meinung entsprechen und nicht aus reiner Berechnung entstammen. Bisher gibt es zumindest keinen Grund, daran zu zweifeln.

Diese Art von direktem Kontakt mit dem Volk wird angeblich nicht nur positiv gesehen. Stimmen aus dem Außenministerium befürchten (S, halbseriöse Quelle), dass er sich mit spontanen Äußerungen oder Antworten auf Kommentare einmal in den Sand setzen könnte, zum Beispiel, wenn er sich nach ein paar Bier an den Rechner setzt.

Er benutzt das Blog in einigen Beiträgen als Gegengewicht zur Berichterstattung der Medien. Wenn er nach einer Pressekonferenz von Reportern nicht zu den Themen, die auf der Tagesordnung standen, befragt wird, sondern zum X-ten Mal zu seinen privaten Finanzen, dann bringt er Auszüge aus seiner Rede noch einmal im Blog. In einem Beitrag bestätigt er eigene Fehler (S) bei der Deklaration von Aktienoptionen, die ein Fernsehbericht aufgedeckt hatte. Damit umgeht er die etablierten Medien und zwingt sie gleichzeitig, sich auf sein Blog zu berufen.

Ich kann mir also gut vorstellen, dass klassische Journalisten nicht glücklich über das Blog sind, vor allem wenn es weiter an Popularität gewinnen sollte. Es bedeutet eine Verringerung ihrer Macht als Filter zwischen Politik und Bürgern. Das ist gut, wenn man von sensationslüsternen Medien ausgeht, die schwierigere Sachfragen nur am Rande behandeln. Andererseits sähe ich eine gewisse Gefahr darin, wenn Leute nur noch direkt auf eine charismatische Führerpersönlichkeit hören würden und die wichtige kritische Berichterstattung zur “Macht” unterwandert würde. Dazu passt, dass er sich abfällig über die Medienberichte zum – zugegebenermaßen lächerlichen – “Skandal” äußert (S), dass Politiker die regierungseigenen Flugzeuge für Dienstreisen benutzen.

Ansonsten schreibt Bildt in seinem Blog auch nüchtern darüber, welche Themen er wo und wann in der laufenden Woche bereden wird und erzählt auch einmal Anekdoten wie die, dass er vor genau 13 Jahren als schwedischer Premierminister mit Bill Clinton die weltweit erste Email zwischen Staatschefs ausgetauscht hat. Das wurde natürlich vorab per Telefon arrangiert.

Wegen des guten Starts hat sich Carl Bildt entschlossen, das Blog weiterzuführen und ich werde ihn weiterhin aufmerksam verfolgen und hier darüber schreiben. Alle bisherigen und zukünftigen Artikel dazu sind über das Schlagwort BildtBlog auffindbar.

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Diskussion um den Euro

Ziemlich unerwartet äußert sich Maud Olofsson, Chefin der schwedischen Centerpartiet und Gegnerin der europäischen Währungsunion bei der Volksabstimmung 2003, mitterweile weniger ablehnend zum Euro. (S).

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Wort der Woche: Knytkalas

Wenn man gehässig wäre, könnte man es den Schweden als Geiz auslegen. Feste, bei denen der Gastgeber vollständig für Essen und Getränke sorgt sind relativ selten. Zu privaten Feiern bringt man üblicherweise seine eigenen alkoholischen Getränke mit und zu größeren Festen, bei denen alles vorbereitet ist und ein mehrgängiges Essen aufgetischt wird, bezahlt man trotz seiner “Einladung” meist 200 bis 400 Kronen als Unkostenbeitrag.

Dagegen ist prinzipiell nichts einzuwenden, schließlich wird es so einfacher für den Gastgeber und es werden mehr Feste ausgerichtet. Sehr beliebt, was das Essen bei privaten oder Vereinsfeiern angeht, ist die so genannte Knytkalas. Kalas bedeutet nichts anderes als “Fest” und kann alleine auch als Ausruf der Freude und Zustimmung verwendet werden.

Das Verb knyta ist das deutsche “knüpfen” und bedeutet auch binden, anbinden und verknüpfen. Was ist also ein “Fest zum Verbinden”? Es ist eine Mitbringparty, bei der jeder etwas zum Essen beisteuert, meist mit Hilfe einer gewissen Organisation des Gastgebers. Beliebt sind dabei Aufläufe verschiedenster Art, die kleinen schwedischen Hackfleischbällchen, Kartoffeln, Salate und Ähnliches. Natürlich gibt es so etwas auch in Deutschland, aber ich glaube behaupten zu können, dass diese Art Fest in Schweden öfter vorkommt.

Verbindend ist eine Knytkalas auf jeden Fall, denn sie bringt Gesprächsthemen mit sich. Man kann fragen, wer was gemacht hat und sich gegenseitig loben, wie gut es doch schmeckt. Das kann gerade in Gruppen, die sich nicht sehr gut kennen, ein wichtiger Eisbrecher sein.

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Religiöse Feiertage "abschaffen"

Das finde ich einen tollen Vorschlag (E): religiöse Feiertage in bewegliche umwandeln, die sich jeder an die Tage legen kann, die seinem Glauben wichtig sind. Das zeugt von mehr Toleranz gegenüber Andersgläubigen und für die vielen Atheisten würden die 10 schwedischen Feiertage mit christlichem Ursprung einfach zu Urlaubstagen werden.

Wo kann ich unterschreiben?

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Kurz notiert

Meldungen und interessante Links zu Schweden, die zwar erwähnenswert sind, aber über die ich mich nicht groß auslassen will, werden ab sofort nicht mehr in der breiten Spalte der Startseite landen, sondern in der Rubrik “Kurz notiert” in der Seitenleiste ganz oben. Im RSS-Feed und im Archiv tauchen sie natürlich trotzdem auf und verschlagwortet werden sie genauso wie längere Beiträge. Die Raute jeweils am Ende einer solchen Notiz führt zu deren eigener Seite mit Kommentarmöglichkeit.

Nachtrag: -Leider hat das Plugin, das das Ganze realisiert hat, einige Dummheiten angestellt, so dass ich es vorerst wieder deaktivieren muss.- Geht doch.

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Forsmark wieder abgeschaltet

Das schwedische Kernkraftwerk Forsmark ist schon wieder wegen Sicherheitsmängeln abgeschaltet. Nachtrag: TAZ-Artikel dazu.

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Platsch

Platsch

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