Schwedische Abkürzungen

Abkürzungen (schw. förkortning) findet man im Schwedischen genauso wie im Deutschen, wenn nicht sogar ein wenig häufiger. Man ist hier nicht wirklich konsequent dabei, wie sie gebildet werden. Bei Abkürzungen mit mehr als einem Punkt steht kein Leerzeichen innerhalb der Abkürzung und oft lässt man alle bis auf den letzten Punk oder gleich alle weg. Man sieht also zum Beispiel bl.a., bl a, seltener auch bla. oder bla.

Weiterhin werden einige Wörter verkürzt, indem man den oder die ersten Buchstaben, dann einen Doppelpunkt und dann den letzen Buchstaben des Worts schreibt, zum Beispiel c:a für circa. Auch die Ordungszahlen fallen hierunter: 13:e für trettonde, aber 22:a für tjugoandra.

Vor einiger Zeit machte folgender Text, der für den kreativen Umgang mit Abkürzungen argumentiert, via Email die Runde. Leider lässt sich so etwas nicht übersetzen und auch ich brauchte an einigen Stellen ein paar Sekunden, um den Witz zu verstehen:

Inga andra förkortningar än sådana som är allmänt vedertagna bör få användas. Men dessa bör användas i desto större utsträckning. Just därför blir man nästan upprörd, när en skolyngling fått bock i kanten på en uppsats, därför att han använt sig av en förkortning felaktigt. Ynglingen hade skrivit: Den som alltid varit frisk, vet inte vad dvs. att vara sjuk. Varför är det fel? För min del anser jag skrivsättet vara helt korrekt. Finns det en vedertagen förkortning för det vill säga, så bör den självfallet kunna användas i alla sammanhang. Dibarnet kan inte tala även om dvs. något. Bra. Gymnasisten förtjänar en extra eloge därför att han gjort sig fri från vanetänkande och öppnat nya möjligheter för förkortningarnas användning. Om exempelvis förkortningen f.d. betyder före detta och o.d. betyder och dyligt, så bör man rimligtvis ha fria händer att använda dessa som man vill: Det var uselt f.d., sade skidlöparen, som åkte på ett fält, som var träskartat o.d. Varför inte? Kyss mig m.m. glöd sade fästmön till fästmannen. Fullt korrekt. Då hustrun misstänkte att mannen skulle gå bort någonstans med någon annan, ansåg hon sig ha rätt att fråga både t.o.m. vem han tänkt gå. Oklanderligt! Jag tar inte droskan utan släden, ty i snö är m.fl. gånger bättre än hjul, sade godsägaren, och s.k. han på kusken. Efter middagen beslöt bonden sig för att gå ut o.s.v. tills han sått färdigt.

Zum Abschluss noch eine unvollständige und unsortierte Liste mit gebräuchlichen schwedischen Abkürzungen, deren Bedeutung und Übersetzung.


Abk. bl.a. kl. Ausgeschrieben bland annat klockan Übersetzt unter anderem Uhr


Zu nennen wären auch noch die Noten, wie sie zumindest teilweise an Schule und Uni üblich sind: mvg, vg, g und ig stehen für mycket väl godkänd (wörtlich: “sehr gut bestanden”), väl godkänd, godkänd und icke godkänt (“nicht bestanden”).

Ergänzungen in den Kommentaren sind wie immer willkommen.

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Drain S.T.H - I Don't Mind

[Videolink](http://www.youtube.com/watch?v=NIVBdW1LHKM), [mehr über DRAIN](http://en.wikipedia.org/wiki/Drain_STH)

Wer sagt, dass nur Männer *hårdrockare* sein dürfen?
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Mit dem Zug nach Deutschland

Ich spiele mit dem Gedanken, bald einmal wieder nach Deutschland zu reisen, um Familie und Freunde rund um Aschaffenburg und in Berlin zu besuchen. Ich würde gerne mit dem Zug reisen und vielleicht auch endlich einmal in Kopenhagen Halt machen. Ich bin aber überhaupt nicht auf dem Laufenden, was Verbindungen und Tickets über Landesgrenzen und innerhalb Deutschlands angeht.

Deshalb die Frage an die werten Leser: Hat jemand schon Erfahrungen damit? Gute oder schlechte? Lohnen sich für die Hin- und Rückreise schon Interrail- oder ScanRail-Tickets? Gibt es einen Nachtzug für einen Großteil der Strecke? Muss man sich seine Verbindung selbst zusammensuchen, oder kann man im Netz (oder in Reisebüros?) die komplette Reise buchen?

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Wort der Woche: TiM-kort

TiM ist die Abkürzung für Trafik i Mälardalen, zu Deutsch “Verkehr im Tal des Mälaren”. Dabei handelt es sich um eine der kleinen Annehmlichkeiten des Alltags, die ich in Schweden häufig besser finde als in Deutschland, auch wenn ich nicht weiß, was sich in der alten Heimat diesbezüglich in den letzten Jahren getan hat.

Die TiM-Karte ist eine auf kurze Entfernung berührungslos auslesbare Karte, die es seit zehn Jahren gibt und mit der man Busse und Züge von Uppsala über Stockholm bis Örebro und Norrköping bezahlen kann. Das klingt wenig spannend, ist aber so geschickt gelöst, dass es das Leben tatsächlich einfacher macht, gerade für tägliche und Gelegenheitspendler wie mich.

Man lädt die Karte an einem Automaten auf, entweder mit einem monatlichen Betrag oder wie ich mit einer “Börse” in beliebiger Höhe, von der dann zeitlich unbegrenzt immer der aktuelle (zeitlich variierende) Preis der Fahrkarte abgebucht wird, wenn man sie im Vorbeigehen an einen der kleinen Kästen am Bahnsteig hält. Man kann nämlich seine übliche Strecke auf der Karte markieren, so dass sich die Interaktion auf ein Minimum beschränkt. Das reduziert den Aufwand, seine Fahrkarte zu lösen, darauf, kurz einen Schritt langsamer zu gehen – ein unschätzbarer Vorteil, wenn man zeitlich knapp zum Bahnhof kommt.

Zusätzlich kann man von der Börse auch andere Stecken recht einfach am Automaten lösen, ohne seine Kreditkarte zücken zu müssen. Die TiM-Karte ist unpersönlich, man kann sie also ver- oder ausleihen und es werden keine unnötigen personalisierten Daten gesammelt. Die Kontrolle des Schaffners im Zug besteht dann darin, dass dieser die Karte kurz an sein Lesegerät hält, um zu prüfen, ob man auch wirklich hat abbuchen lassen. Oft winken sie jedoch ab und verlassen sich darauf, dass man aus Gewohnheit seine Karte am Bahnsteig kurz entwertet hat.

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Internet kaputt

So ein Wochenende, an dem das Internet zuhause ausgefallen ist, erscheint im ersten Moment erschreckend. Dann ist es aber doch ganz entspannend.

Gestern nachmittag war ich auf einer Fotomesse in Stockholm und habe viel zu teure Spielzeuge begrapscht.

Und jetzt schreibe ich endlich das Wort der Woche…

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Pengar från Vetenskapsrådet

Der schwedische Vetenskapsrådet (“Wissenschaftsrat”) ist die staatliche Behörde zur Förderung von Wissenschaft und in vieler Hinsicht das Äquivalent zur DFG. Wissenschaftler können dort also Anträge einreichen, um ihre Forschungsprojekte zu finanzieren. Das können Betriebs- und Reisekosten sein, aber auch ganze Stellen sprich Lohnkosten. Viele Universitätslehrer, die eigentlich zum unterrichten angestellt sind, nutzten Geld vom VR, um einen Teil ihrer Zeit zum Forschen “freizukaufen”. Das nennt man dann friköp.

Gestern wurde bekanntgegeben, welche Projekte aus der letzten Antragsrunde bewilligt wurden und die Liste ist natürlich öffentlich. Vom Versprechen der neuen Regierung, viel mehr Geld für Wissenschaft bereitzustellen, sieht man jedoch nicht sehr viel. Etwa eine Milliarde Kronen wird im nächsten Jahr innerhalb Naturwissenschaft und Technik ausgeschüttet und eine große Mehrheit der Anträge wurde abgelehnt.

Nichtsdestotrotz war unser astronomisches Institut mit vier Anträgen erfolgreich. Zusätzlich hat ein Kollege aus Stockholm, mit dem ich zusammenarbeite, eine Stelle für die nächsten vier Jahre ergattert. Sehr schön.

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100 Jahre Astrid

Wäre Astrid Lindgren nicht vor bald sechs Jahren gestorben, wäre sie heute 100 Jahre alt geworden.

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Svenska Akademien - Du Vill Så Du Kan

[Videolink](http://youtube.com/watch?v=rneQpsiFt_0), [Liedtext](http://www.lyricsandsongs.com/print_song/561035.html)

Man nehme Reggae, mische es mit Hiphop, positiven aber bestehende Verhältnisse kritisierenden Texten, in unüberhörbarem *skånska* vorgetragen, und man hat eine ungefähre Vorstellung von der *Svenska Akademin*. Nein, nicht [die](http://www.svenskaakademien.se/), sondern [die](http://www.svenskaakademien.just.nu/). Schön, dass auch heute noch Bands erfolg haben, die die Welt verbessern wollen.
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Dänemark hat gewählt

Gestern war Wahl in Dänemark. Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen wird dieses Amt wohl auch in Zukunft innehaben, denn obwohl seine bürgerlich-liberale Partei mit dem irreführenden Namen Venstre (“links”) Stimmen eingebüßt hat, wird er mit etwas Hilfe weiterregieren können.

Das was viele in Schweden als Schandfleck im kleineren Nachbarn betrachten, nämlich die an der Regierung beteiligte ausländerfeindliche Dansk Folkeparti, hat jedoch sogar leicht Stimmen hinzugewinnen können. Allerdings kam auch eine neue Partei, die sich explizit als Gegenpol gegen den Rechtspopulismus gegründet hat, ins Folketing geschafft. Ihr Ziel, die Dansk Folkeparti zu entmachten, ist jedoch fehlgeschlagen und Rasmussen kann ohne die Hilfe der Ny Alliance auskommen. Zwei gegensätzliche Parteien als Koalitionspartner zu haben, wäre ihm wohl auch schwer gefallen.

Mehr hier, hier und hier.

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