Am am 5. November kommen Arcade Fire nach Stockholm. Karten ab Montag.
Am am 5. November kommen Arcade Fire nach Stockholm. Karten ab Montag.
Staat und Gesellschaft haben ein berechtigtes Interesse daran, für eine gute Schulbildung aller zu sorgen. Dazu gehört auch die Erziehung zum selbständigen Denken, weltanschauliche Neutralität und vernünftiger Unterricht in den Naturwissenschaften. Genau diese Punkte sehen nicht wenige, mich eingeschlossen, in religiösen “freien” Schulen unzureichend erfüllt.
Denn solche gibt es auch im ansonsten recht atheistischen Schweden und obwohl sie staatlichen Kontrollen unterliegen, sind Kontrollen sporadisch und angekündigt. Das beste Beispiel ist hier in Upppsala: Livets Ord, die extremchristliche Freikirche. Es gibt glaubwürdige Berichte, dass in deren Schule Kinder stark indoktriniert werden und jede Kritik von außen (und innen) buchstäblich verteufelt wird.
Es ist zwar wahrscheinlich, dass schwedische Politiker eher muslimische Schulen meinen, wenn sie laut darüber nachdenken, das Schulgesetz zu verschärfen, trotzdem ist der Vorschlag sehr zu begrüßen:
Der Minister [will] sektiererischen Religionsgemeinschaften aller Konfessionen die Möglichkeit nehmen eigene Schulen zu gründen. Bei einer Abstimmung im Parlament über eine solche Gesetzesänderung hätte Björklund neben den Stimmen seiner eigenen Partei, den Liberalen, auch die der Sozialdemokraten hinter sich.
Nachtrag 070802: DN widmet heute auch einen Leitartikel dem Thema und argumentiert ebenso gegen die freien Schulen. Die zugehörige Karikatur findet sich leider nicht online: Sie zeigt ein Klassenzimmer, in dem die Lehrerin fragt, wer denn das Leben auf der Erde erschaffen hat – ein Kind antwortet “Ulf?”. Damit ist Ulf Ekman gemeint, Gründer und von den Mitgliedern verehrter Chef von Livets Ord. Gleichzeitig wird natürlich auf die dort verbreitete kreationistische Weltsicht hingewiesen.
Ab heute gilt sie wieder, die Maut für die Innenstadt von Stockholm. Je nach Tageszeit kostet eine Ein- oder Ausfahrt aus der Stadt zwischen zehn und zwanzig Kronen (gut ein bis zwei Euro), jedoch zusammen nicht mehr als sechzig Kronen pro Tag. Der Juli, Feiertage und der Tag davor sind ausgenommen, also auch Samstage und die Tage, an denen schon der afton (Vorabend) eines Feiertag wichtig ist, zum Beispiel Weihnachten und Mittsommer. Umweltautos sind bis Ende des Jahres befreit und ausländische Autos brauchen auch nicht zu zahlen.
Die Maut ist eine Steuer und funktioniert, indem Nummernschilder an den Einfahrtstraßen registriert werden. Man muss selbst aktiv werden, um sicherzustellen, dass man innerhalb von 14 Tagen bezahlt. Dazu kann man den zu zahlenden Betrag im Internet nachschauen und dort auch bezahlen. Bankeinzug und die Bezahlung an Kiosks (Pressbyrån und 7-Eleven) sind auch möglich.
Gleichzeitig mit der Einführung der Maut wird Kritik an der geplanten Umgehung von Stockholm laut. Das Straßenbauamt berücksichtige nicht die zu erwartende Verkehrsverminderung durch die Maut und das Ganze sei eine Verschwendung von 25 Milliarden Kronen Steuergeldern.
... und ich finde, er hat recht. Rick Falkvinge (Blog) ist Gründer und Chef der schwedischen Piratenpartei.
Natürlich ist es traurig, aber ebenso ein klein wenig erleichternd, dass nicht nur ich, sondern auch die Schweden größtenteils ignorant sind, wenn es um Ingmar Bergman geht. Die gestrigen Sondersendungen und Filme zum Tod des Regisseurs erreichten jedenfalls nicht einmal 4% der Bevölkerung. Zum Vergleich: Allsång på Skansen schalten auch dieses Jahr jede Woche zwei der neun Millionen Schweden ein.
Matrosen auf dem Mast der mexikanischen Cuauhtémoc, gestern kurz vor dem Auslaufen aus Stockholm.
Es gab eine Zeremonie und laute Musik an Bord; die Besatzung kletterte auf die Rahen (Bild unten). Die fröhliche Stimmung und der damit einhergehende Kontrast zur russischen Sedov war uns schon in Mariehamn aufgefallen und entsprach genau dem, was man sich klischeehaft von Lateinamerika und Russland erwartet hätte.

Ein Bild mit dem ganzen Schiff gab es schon vorgestern.
Der wohl bekannteste Filmregisseur Schwedens, Ingmar Bergman, ist tot. Ich habe mich leider nie eingehender mit ihm und seinen Filmen beschäftigt und überlasse deswegen die vielen Worte anderen.
Wer gerade in Stockholm ist, kann sie kaum übersehen, die Boote der diesjährigen Tall Ships’ Races. Die großen und kleineren Segelboote mit meist jugendlicher Besatzung füllen seit Freitag die Anlegestellen der Innenstadt und es gab dieses Wochenende ein Rahmenprogramm dazu, das wohl gerade jetzt mit einem Feuerwerk endet.
Zufälligerweise haben wir am Dienstag in Mariehamn auf Åland schon einige der Großselger sehen können, darunter die norwegische Christian Radich, die russische Sedov, die deutsche Alexander von Humboldt und die mexikanische Cuauhtémoc. Die stattliche Pommern liegt da auch, allerdings permanent als Museum.
Wenn das Wetter morgen gut ist, werde ich aber vielleicht noch einmal nach Stockholm kommen, um Fotos zu machen, wenn die Schiffe aus der Stadt segeln, um dann das Rennen fortzusetzen.
Mehr Bilder, wenn ich mit der Nachbearbeitung fertig bin…
Hoffentlich finden sie kein Öl hier, dann hätten wir wirkliche Probleme.
So spricht ein alter Mann, dessen Dorf gerade von Kindersoldaten verwüstet wurde, im sehr sehenswerten Film Blood Diamond über Bürgerkrieg und Diamantenhandel in Sierra Leone.
In der Tat scheint Rohstoffreichtum oft eher Fluch als Segen zu sein und mir fiel unweigerlich dieses Zitat ein, als ich las, dass Schweden in der Ostsee bei Gotland Öl fördern will. Nächstes Jahr sollen Probebohrungen stattfinden und man erhofft sich, in absehbarer Zeit zwanzig Prozent des Eigenbedarfs für ebenso viele Jahre decken zu können.
Mit Blick auf den Nachbar Norwegen kann man aber wohl auch für Schweden hoffen, dass es diesen Schicksalsschlag aushält.