Zwei Themen dominieren zur Zeit die Nachrichtenlandschaft in Schweden.
Zum einen ist da der heimische Autobauer Saab. Die Situation ist ganz
ähnlich der von Opel in Deutschland, den beide gehören zum
strauchelnden General Motors. Die hiesige Politik ist jedoch nicht
bereit, letzterem dabei zu helfen, Saab billig loszuwerden. Trollhättan,
wo die wichigste Saab-Fabrik steht, solle sich etwas anderem als Autos
widmen. Ein Konkurs oder eine Wiedergründung als eigenständige Firma
sind im
Gespräch.
Zum anderen ist da der Prozess um die Pirate
Bay, der mit
Live-Blogs von
Tageszeitungen
und anderen aufmerksam verfolgt und
reichlich kommentiert wird. Als am zweiten Tag einer der Anklagepunkte
fallen gelassen wurde, sah man das allgemein als Erfolg für die Macher
der Piratenbucht.
Die Netzgemeinde ist derweil kreativ dabei, sich über die Anklägerseite
lustig zu machen. Im Zusammenhang mit Torrents gibt es den englischen
Begriff Seeder, was sich hierzulande gleich ausspricht wie das
beliebte Getränk Cider. Der mehrmals vom Ankläger verwendete Satz
“IFPI har blivit seeder” wurde dementsprechend so umgedeutet, dass die
Branchenorganisation IFPI zum Cider geworden ist, und in
Videos und
Bildern
verballhornt. Außerdem wurde auch die
King-Kong-Verteidigung
erfunden. Es findet also allerlei Spektakel rund um den Prozess statt,
so dass das von PirateBay-Sympathisanten im Vorfeld geprägte Wort
Spectrial wohl zur sich selbst
erfüllenden Prophezeiung wird.
Nachtrag 080220: Gerade kam die Nachricht zum Schicksal von Saab. SpOn
schreibt von
Insolvenz,
hierzulande spricht man von einer
Rekonstruktion.
Ob damit das gleiche gemeint ist oder ob es da einen Unterschied gibt,
weiß ich nicht. Als mögliche Lösung für sowohl Opel als auch Saab wird
ein Zusammenschluss der beiden, unabhängig von GM, diskutiert.