Weeping Willows - Touch Me

([YouTube Direktlink](http://youtube.com/watch?v=ZZAFQFgIuFY))

Die melancholischen Texte der Stockhomer *Weeping Willows* sind nichts für freudige Sonnentage. *Touch Me* vom Album *Into the Light* war ihr bisher größter Erfolg. Im obigen Video ist auch Schauspieler [Sten Ljunggren](http://sv.wikipedia.org/wiki/Sten_Ljunggren_%28sk%C3%A5despelare%29) (S) zu sehen, den man wohl am ehesten aus Lukas Moodyssons *Tillsammans* (dt. “Zusammen”) kennt und der auch in *Populärmusik från Vittula* dabei war.
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Frühling im Anmarsch

Bei den Karten von Google kann man sehr schön sehen, wie weit nach Norden sich der Frühling schon vorgearbeitet hat. Gerade ist er in Gottsunda, einem der südlichen Stadtteile Uppsalas, angekommen.

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Nordische Schlachtgruppe

Ich bin für eine gemeinsame Außenpolitik Europas und sehe auch die Notwendigkeit von Eingreiftruppen für Krisensituationen ein. Dass der skandinavische Beitrag sich jedoch Nordic Battle Group (S, E) nennt, bereitet mir ein gewisses Unbehagen.

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Schweden gegen europäisches Scheidungsrecht

Europa will das Scheidungsrecht vereinheitlichen. Oder besser gesagt gerade nicht. Die vorgeschlagene Regelung sagt, dass das Recht eines anderen Landes gelten kann, wenn eine Scheidung zum Beispiel in Schweden angestrebt wird. Die Mehrheit der europäischen Länder, allen voran die Deutschen mit der Ratspräsidentschaft, sind für die Regelung.

Nur Finnland und Malta stimmen mit Schweden darüber überein, dass die eigenen Gerichte nicht nach ausländischem Recht urteilen können. Das Justizministerium legt den Vorschlag so aus, dass sich beispielsweise eine schwedische Frau, die in den Iran gezogen und einen Iraner geheiratet hat, sich nach der Heimkehr nach Schweden nicht scheiden lassen könnte.

Schweden lehnt sich also kategorisch gegen die Neuregelung (S) auf, auch wenn damit einiger Gegenwind der anderen EU-Mitglieder verbunden ist.

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Viol

Viol

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Wort der Woche: Nykterist

Nykter bedeutet im Schwedischen “nüchtern”. Ein nykterist ist also ein “Nüchterner”, allerdings keiner, der nur gerade jetzt nicht trinkt, sondern überhaupt nicht. Seit knapp zweihundert Jahren gibt es in Schweden genug Menschen, die Alkohol ablehnen, dass eine einflussreiche Bewegung entstand, die nykteriströrelsen.

Schnitt.

Das dumme an der Wikipedia ist, dass das, worüber man eigentlich gerade schreiben wollte, dort oft schon ausführlich behandelt ist. Das braucht einen zwar im Prinzip nicht abzuhalten, nimmt aber doch in gewisser Weise die Motivation. Bloßes Umformulieren ist nicht so spannend.

Das schöne an der Wikipedia ist, dass das Wissen dort frei ist. Und zwar “frei” nicht nur wie in “Freibier”, sondern auch wie in “Freiheit”. Die Lizenz erlaubt nämlich die Weiterverwendung und Abänderung der Texte. Es folgt eine in erster Linie gekürzte, aber auch teilweise ergänzte Version des Wikipedia-Artikels zur Abstinenzbewegung in Schweden.

Schnitt zurück.

Die Abstinenzbewegung war eine der drei großen schwedischen Volksbewegungen während des 19. Jahrhunderts, neben der freikirchlichen und der Arbeiterbewegung. Um 1800 war der Alkoholismus ein bedeutendes Problem in Schweden. Schnaps war das vorherrschende alkoholische Getränk und Schätzungen sprechen von einem durchschnittlichen Konsum von 40 Litern pro Person und Jahr in den 1820er Jahren, dem Fünffachen des heutigen Konsums.

Die ersten Abstinenzvereine entstanden in den 1830er Jahren nach amerikanischem Vorbild. 1837 wurde Svenska Nykterhetssällskapet gebildet, deren Mitglieder sich verpflichteten, keinen Schnaps oder andere Spirituosen zu trinken. Der mäßige Konsum von Bier und Wein war erlaubt, aber diese Getränke waren eigentlich nur in der Oberschicht verbreitet. Das Hauptziel der Bewegung war, das Schnapsbrennen für den Eigenbedarf abzuschaffen, und als sie ihre Ziele in den Gesetzen 1855 erreicht hatten, starb die Bewegung. Das noch heute bestehende schwedische Alkoholmonopol und auch die hohen Steuern auf Alkohol nahmen ihren Anfang.

Während die ältere, moderate Abstinenzbewegung vor allem von Personen aus der Oberschicht getragen worden war, entstand in den 1870er Jahren eine neue, radikalere Volksbewegung, die große Teile der Bevölkerung umfasste. Es wurden Organisationen gegründet, die anfangs noch der religiösen, später mehr der Arbeiterbewegung nahe standen.

Diese Organisationen forderten völlige Enthaltsamkeit von Alkohol und arbeiteten auf ein Totalverbot hin. Auf ihrem Höhepunkt um 1910 hatten die unterschiedlichen Organisationen etwa eine halbe Million Mitglieder. Dazu müssen aber noch die freikirchlichen Erweckungsbewegungen und die Arbeiterbewegung gerechnet werden, die die Forderungen der Abstinenzbewegung unterstützten. In einer Unterschriftenaktion 1909 befürworteten 56% der erwachsenen Bevölkerung ein Totalverbot von Alkohol, in der Volksabstimmung von 1922 sprachen sich aber nur 49% für das Verbot aus und Alkohol blieb weiterhin legal.

Die Repräsentation der Abstinenzbewegung in der Politik war bis weit ins 20. Jahrhundert stark, vor allem bei den Liberalen und Sozialdemokraten. 1918 gehörten 64% aller Abgeordneten in der zweiten, volksgewählten Parlamentskammer einer Abstinenzorganisation an und noch 1950 war eine Mehrheit im schwedischen Parlament nykterister.

Heute haben die unterschiedlichen Organisationen noch mehr als 250.000 Mitglieder und sind von ihrer Verbotsforderung abgerückt. Stattdessen setzen sie auf Informations- und Aufklärungskampagnen. In der Öffentlichkeit spielt die Bewegung heute nur noch eine untergeordnete Rolle. Es ist jedoch keine Seltenheit, im heutigen Schweden Menschen zu begegnen, die Alkohol ablehnen.

Entsprechend der Lizenz des Wikipedia-Artikels steht dieser Text ebenfalls unter der GFDL, zusätzlich zur üblichen Creative Commons BY-NC-SA.

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Klage gegen das Öffentlichkeitsprinzip

Radio Schweden schreibt

Schwedens Öffentlichkeitsprinzip hat zu einer Klage gegen den schwedischen Staat geführt. Das schreibt die Tageszeitung „Dagens Nyheter". Bei dem Kläger handelt es sich um einen Anwalt, der den Schutz von Personendaten durch das Öffentlichkeitsprinzip gefährdet sieht. Er beruft sich dabei auf eine entsprechende EU-Richtlinie. [...]

Das Wechselspiel zwischen Öffentlichkeitsprinzip und Datenschutz war schon öfter angeschnitten hier und ich finde das Thema weiterhin äußerst spannend und wichtig. Das Öffentlichkeitsprinzip ist zentral für das schwedische Staatsverständnis und dieser Prozess wird sicher einiges an Aufsehen erregen.

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Re:Publica

Nur für den Fall, dass ein hier lesender Blogger auch auf der Re:Publica ist und mein BlogBlog nicht liest: Bitte mal kommentieren, damit wir uns treffen können. :)

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Infraröd

Thomas in
Infrarot
Das Technikmuseum in Stockholm hat eine Infrarotkamera an einen Bildschirm angeschlossen und dort entstand dieses “Selbstportrait”. Blau bedeutet “kalt”. Rote und gelbe Bereiche sind wärmer. Man sieht sehr gut, dass Glas (meine Brille) kein Infrarotlicht durchlässt und dass meine langen Haare besser isolieren als die Kleidung.

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Das Alkoholklischee

Schweden und der Alkohol. Man kann darüber mehr schreiben, als ich zu Beginn dieses Blogs gedacht hätte. Zum Beispiel kann ein Text wie dieser nicht unkommentiert bleiben.

Schweden habe ein Alkoholproblem, ist der Tenor. Das kann man so sehen, aber dann haben alle europäischen Länder auch eines. Und Deutschland ein doppelt so großes wie Schweden. Denn der Alkoholkonsum pro Kopf ist in Deutschland doppelt so hoch und damit auch die alkoholbedingten Krankheiten.

Außerdem wird Alkoholismus meiner Meinung nach in Schweden besser thematisiert als in Deutschland, im Gegensatz zu was Burkhard in seinem klischeegespickten Artikel schreibt.

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