Kuppelsteuerung für das große Schmidt-Teleskop des Observatoriums Kvistaberg (E).
Kuppelsteuerung für das große Schmidt-Teleskop des Observatoriums Kvistaberg (E).
Zombies in Schweden? Ja, auch mir ist das neu. Es scheint sich aber nicht um Blogzombies, sondern um ein echtes Problem zu handeln. Denn das schwedische Arbeitsamt bietet Stellen für Zombiejäger an! Ein Auszug aus der Ausschreibung:
CANAL+ sucht 2-10 Zombiejäger für eine Expedition ins Hinterland von Norrland, um den Mythen über schwedische Zombies nachzugehen. Aufgabe ist es, durch wissenschaftliche Methoden, Interviews und Feldarbeit Beweise zu sammeln und zu dokumentieren. [...] Sie sollten sicherheitsbewusst sein, in Verbindung mit grundlegender Neugier. Gewisse Risiken sind bei der Tätigkeit möglich. Sie haben die persönliche Verantwortung, gefährliche Gegenstände oder Organismen von der Öffentlichkeit fernzuhalten.
Voraussetzungen:
- Jägerausbildung oder äquivalentes.
- Fundiertes, nachweisliches Wissen über Zombies und andere lebendige Untote.
- Expeditionserfahrung
- Erfahrung mit Seuchenforschung
- Medizinische Ausbildung
Da sag noch einer, Astronom wäre ein interessanter Beruf… ;-)
Als Film mochte ich Fight Club.
In Stockholm gibt es auf einem Boot an Södermalm ein reales Pendant (E) dazu. Männer, die sich freiwillig mit blanken Fäusten auf die Rübe hauen bis einer blutend am Boden liegt. Andere Männer, die sich das gerne anschauen.
Natürlich ist das legal, schließlich geht es nicht um (verbotenes) Profiboxen, sondern um privat arrangierte Amateurkämpfe. Dass aus soetwas jedoch ein Event werden kann (inklusive prominenten Zuschauern), lässt die Frage aufkommen, ob die realweltliche Bedienung der morbiden Faszination an solchen Dingen die Grenze zur Barbarei überschreitet. Ich finde schon.
Ich hätte mit diesem Foto bis heute warten sollen, denn heute ist der “Tag der Zimtschnecke”, Kanelbullens dag. Eingeführt wurde dieser Thementag (S) vom Hembakningsrådet (S, übersetzt etwa “Rat fürs Selberbacken”) und er wird auch durchaus mit erhöhtem Verzehr begangen.
Selbst Kanelbullar zu backen ist recht einfach. Nachdem der Hefeteig gegangen ist, rollt man ihn zu einer dünnen Fläche aus, die zuerst mit Butter bestrichen und dann mit Zimt und Zucker bestreut wird. Das Ganze wird von einer Seite her aufgerollt und dann in Stücke geschnitten, die man auf einer der Schnittflächen aufs Blech setzt und die andere mit Ei und grobkörnigem Zucker bestreut. Jetzt nur noch backen. Rezepte für den Teig gibt es in vielen Varianten, unter anderem hier.
Nachtrag: Joel Malmqvist argumentiert in seinem Blog (S), dass der heutige Tag auch als linker Feiertag durchgehen könnte, denn der 4. Oktober 1983 markiert ein wichtiges Datum für Wirtschaftsliberale. Damals kam es zu einer Demonstration, bei der Unternehmer mit allgemeiner Unterstützung der Schweden gegen Arbeitnehmerfonds marschierten. Diese seltene Übereinkunft von Kapital und Volkswille, die zur Verwerfung der Fondsidee führte, markiert eine der wichtigsten Niederlagen der Sozialdemokratie in Schweden. Warum also sollte heute ein linker Feiertag sein? Na weil heute eben nicht dieser Ereignisse gedacht wird, sondern stattdessen Backwerk verzehrt wird.
In Schweden gibt es noch die Wehrpflicht – zumindest in der Theorie. Praktisch werden nur 10% eines Jahrgangs eingezogen und das sind vor allem diejenigen, die wollen. Bislang wurde noch jeder gemustert, aber auch das soll ab nächstem Jahr aus Kostengründen wegfallen (E). Ein einfacher Fragebogen soll die ungesunden und unmotivierten von vornherein aussortieren und beide Seiten sind glücklich.
Heute beginnen die zwei Wochen, in denen die diesjährigen Gewinner der Nobelpreise bekannt gegeben werden. Verliehen werden die Preise dann am 10. Dezember in Stockholm, mit Ausnahme des Friedenspreises, der in Oslo verliehen wird. Den Anfang macht heute um halb zwölf der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. In der folgenden Liste werde ich die jeweiligen Gewinner nachtragen, sobald sie bekannt werden.
Es gibt das schwedische Verb braska, das bedeutet “sehr kalt sein” und hat rein gar nichts mit dem brasklapp zu tun. Dass der lapp auf Deutsch der “Zettel” ist, wurde ja schon letzte Woche erwähnt und der “Braskzettel” ist also nicht kalt, sondern verdankt seinen Namen Hans Brask.
Dieser war Bischof im 16. Jahrhundert und zu dieser Zeit war der Einfluß der Dänen groß in Schweden. Bei einem Reichstreffen 1517 beschlossen die Schweden, die Festung Stäket von Gustav Trolle zu schleifen, den man als Verräter an die Dänen sah. Das führte unter anderem drei Jahre später zum Stockholmer Blutbad, bei dem Kristian II. auf seiner Krönungsfeier viele Schweden, die ihm gefährlich werden konnten, töten ließ und auch Gustav Trolle seine Rache bekam. Dies wiederum war der Anlass für den folgenden, von Gustav Vasa geführten, Aufstand der Schweden, den man als Gründung des schwedischen Staates ansieht und noch heute feiert.
Doch zurück zum Blutbad. Einer entkam der Todesstrafe zu diesem Zeitpunkt: Hans Brask. Er hatte nämlich in seinem Siegel zum Beschluß 1517 einen Zettel untergebracht, auf dem stand: Härtill är jag nödd och tvungen, zu Deutsch: “Ich wurde hierzu gezwungen”. Diesen Zettel konnte er – so sagt man – während der Verhandlung aus dem belastenden Beweisstück hervorholen und kam deshalb ungeschoren davon.
Auch wenn diese Geschichte nicht verbürgt ist, so hat der brasklapp doch seine sprichwörtliche Bedeutung in den allgemeinen Sprachgebrauch gebracht. Der Begriff wird heute nicht nur für heimliche Vorbehalte verwendet, sondern auch, wenn man sich offen mit einer Bedingung gegen eventuelle negativen Auswirkungen absichern will.
Rund zwei Monate ist es her, dass sich im Kernkraftwerk Forsmark hier um die Ecke ein ernstzunehmender Störfall ereignete. Jetzt ist die staatliche Aufsicht zufrieden mit den Maßnahmen und beide Reaktoren dürfen unter verschärften Auflagen wieder ans Netz (S). Ich verstehe ja immer noch nicht, warum dieses Thema die meisten Schweden so gleichgültig gelassen hat und auch nicht zur Wahlkampffrage wurde.
Nachtrag: Forsmark 1, in dem sich der Störfall ereignete, wurde in der Nacht zum Samstag wider hochgefahren. Beim Starten von Forsmark 2 wurden jedoch neue Fehler entdeckt (S), die dessen Wiederinbetriebnahme um einige weitere Tage verzögern.
... finde ich, wenn man nach Hause radelnd aus einem vorbeifahrenden Auto mit einem rohen Ei beworfen wird.